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Wenn Star Wars real wird

Microsoft testet die holografische Kommunikation

Die Zukunft ist nicht aufzuhalten. Von daher könnten kommunizierende Hologramme wie in Star Wars bald schon Realität werden. Vieles, was früher als reine Science Fiction galt, hat sich schließlich schon längst den Weg in die reale Welt gebahnt. Man denke nur an Jules Verne und seine Vorstellungen von einer Reise zum Mond. Oder an die zielgenaue Navigation, die dank modernster GPS-Verortung heute in fast jedem Fahrzeug zum Einsatz kommt.

Virtual Reality (VR) ist zweifelsohne einer der spannendsten Bereiche moderner Technologie und hält immer stärkeren Einzug in die MICE- und Eventbranche. So entstehen auf Messen und Ausstellungen digitale Welten, die mit dem passenden Gadget vom Besucher interaktiv und intuitiv gesteuert werden können. Im Mittelpunkt dabei stehen bevorzugt 3D-Anwendungen, die das virtuelle Erlebnis möglichst greifbar und realistisch erscheinen lassen.

Nun macht sich Microsoft daran, die bisher bekannten Kommunikationsmechanismen im wahrsten Sinne des Wortes „alt aussehen“ zu lassen. Der Grundgedanke: Man erschafft nicht etwa eine weitere Fantasiewelt, sondern bringt real existierende Kommunikationspartner dreidimensional in Echtzeit zusammen.

Begegnungen auf Cyberbrillenhöhe

„Holoportation“ nennt sich die neue Technologie, die der Live-Kommunikation vielleicht schon bald völlig neue Möglichkeiten eröffnen wird. Der Videochat der Zukunft wurde von der Forschungsgruppe I3D bei Microsoft entwickelt, wobei der Name daher rührt, dass der Gesprächspartner via 3D-Scan ins eigene Sichtfeld transportiert wird. Darüber hinaus lassen sich die gemachten Erfahrungen aufzeichnen, stufenlos vergrößern und verkleinern sowie beliebig oft abspielen.

Die entsprechende Technologie ist recht einfach erklärt: Kamerasysteme zeichnen ein 3D-Bild des Gegenübers, das vom Computer anhand von vorher festgelegten Bezugspunkten (z.B. ein Stuhl oder ein Tisch) mit einer Textur „überzogen“ wird und mittels einer Cyberbrille namens HoloLens empfangen wird. Wenn beide Kommunikationspartner dasselbe System verwenden, scheint es also fast so, als würde man sich im selben Raum befinden.

Online demonstriert, praktisch realisierbar

In einem ersten Live-Video verdeutlicht Microsoft-Forscher Shahram Izadi die Arbeitsweise der Anwendung. Um das Erlebnis für alle Kommunikationspartner „greifbar“ zu machen, müssen diese jedoch über dieselbe, kompatible Technik miteinander verbunden sein. So wären trotz großer räumlicher Distanzen in Zukunft etwa Business-Meetings oder äußerst lebendige Interaktionen zwischen Familienangehörigen möglich.

Einmal zur Serienreife gelangt, könnte sich das „Holoportation“-Prinzip maßgeblich auf die zwischenmenschliche Kommunikation auswirken. Bis es aber soweit ist, werden sicherlich noch viele Jahre vergehen – nicht zuletzt, da die nötige Kamera- und Computertechnik noch viele Budgets (vor allem von Privatanwendern) sprengen dürfte. Der technische Aufwand ist einfach zu groß, als dass jeder mit einer erschwinglichen „Holoportation“ versorgt werden könnte.

Allerdings bedient Microsoft heute schon Unternehmen und Entwickler mit der neuen VR-Technologie. Gerade deswegen ergibt sich für die MICE-Branche die hervorragende Möglichkeit, diese mit einem visionär angelegten und aufmerksamkeitsstarken Event zu verknüpfen. Denn wer will es sich schon nehmen lassen, die Welt von morgen den Besuchern von heute bereits zugänglich zu machen und damit für die eigene Innovationskraft zu werben? Neugierde und Emotionalität waren schließlich schon immer die stärksten Marketingbotschafter!


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Bildquelle: Microsoft

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 04.05.2016


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