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Best Practice - Markenwelt/Messe

So wird das Jahr 2016 in der MICE-Branche

Die Branchentrends im neuen Jahr aus IMEX-Sicht

Neues Jahr, neue Prognosen. Die Verantwortlichen der Internationalen Messe für Meetings, Incentives, Tagungen und Events (IMEX) haben sich Gedanken darüber gemacht, welche Trends und Themen die MICE-Branche im Jahr 2016 maßgeblich beeinflussen werden.

Im Mittelpunkt dabei stehen die Veränderungen, die das neue Jahr dem globalen Veranstaltungsmarkt bescheren wird, sowie die Herausforderungen, die damit für die Akteure verbunden sind. Mehrere Themenfelder haben sich für die IMEX-Experten herauskristallisiert:

Individuelle Ansprache

Der Trend zu personalisierten Angeboten, individuellen Markenerlebnissen und maßgeschneiderten Services ist eine der markantesten Auswirkungen des digitalen Wandels. Große Konzerne wie Coca Cola, Starbucks, McDonald’s und British Airways haben die Absicht verkündet, die personalisierte Kundenansprache fest in ihren Unternehmensstrategien zu verankern. Experten gehen davon aus, dass der „Gipfel der Personalisierung“ erst in vier bis fünf Jahren erklommen ist, ehe ein gewisser Sättigungsgrad erreicht sein wird.

Die Datenerfassung und -verarbeitung im Hinblick auf Individuen und Gruppen ist hierfür unabdingbare Voraussetzung. Denn logischerweise liegt der gezielten Personalisierung das bestmögliche Erfassen, Auswerten und Verarbeiten von Verbraucherdaten zugrunde. Die IMEX selbst setzt diese Entwicklung unter anderem mit einem hochflexiblen Hosted-Buyer-Programm um, das zahlreiche Wahlmöglichkeiten bei der Aufenthaltsdauer, der Unterbringungsart und der Programmgestaltung umfasst.

Persönlicher Kontakt

Der persönliche Kontakt ist nicht mit der Personalisierung zu verwechseln. Denn hier geht es nicht um individuelle Angebote, sondern um echte zwischenmenschliche Begegnungen. Diese wiederum sind in digitalen Zeiten nicht notwendigerweise aufs Händeschütteln ausgelegt, sondern können in den unterschiedlichsten Medien stattfinden.

So fördern zum Beispiel Videokonferenzen, Skype-Chats oder Webinare auch bei tausenden Kilometern Entfernung das Entstehen persönlicher Beziehungen – und damit letztlich auch das Bejahen von Events, Buchungen, Angeboten und Services. Marketingexperte Alan Hart, Gründer von avidimpact.com, geht jedenfalls sicher davon aus, dass der Faktor Menschlichkeit nachhaltig in das Marketing zurückkehren wird.

Share Economy

Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und der Verbreitung von Angeboten ist gerade im Internet von immenser Bedeutung. PricewaterhouseCoopers sagt voraus, dass sich der Umsatz der „Share Economy“ binnen 20 Jahren von 15 bis auf 335 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 erhöhen wird. Streng genommen könnte man auch von einer Rückkehr zum Tauschhandel sprechen.

„Leih du mir deine Location, dann verschaffe ich dir mehr Umsatz“ könnte es hier beispielsweise in den MICE-Maximen heißen. Die Unternehmen Airbnb und Uber machen es derzeit vor, wie sich geschäftliche Ideen und private Interessen gewinnbringend paaren lassen. Da die adressierten Branchen Beherbergung und Personenbeförderung auch im Veranstaltungssegment einen wichtigen Raum einnehmen, liegt es nahe, dass sich die IMEX 2016 der „Share Economy“ als Leitthema annehmen wird.

Soziales Engagement

Wo viel verdient wird, sollte auch viel zurückgegeben werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist „The Meetings Industry Fund“, eine internationale Initiative der Eventbranche. Ob Geldspenden oder Freiwilligenarbeit, Fair-Trade-Produkte oder gerechte Löhne – die IMEX-Experten gehen davon aus, dass sich die derzeit noch im angloamerikanischen Kulturkreis vorherrschenden Denkmuster auch hierzulande durchsetzen werden.

Während der Trend einerseits zur Personalisierung geht, ist andererseits eine altruistische Lebensweise stark im Kommen. Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise und die globale Hilfsbereitschaft im Kriegs- oder Katastrophenfall haben dies auch in Deutschland bereits bewiesen. In der MICE-Branche ist es natürlich auch eine Frage des Absenders und der Adressaten, in welchem Umfang soziales Engagement eine Rolle spielt. Auf Image und Ansehen jedenfalls dürfte dies unbedingt positive Auswirkungen haben.

Die Welt wächst zusammen

Man muss kein Prophet sein, um das globale Zusammenrücken der Menschheit zu sehen. Das hat nicht zuletzt die Klimakonferenz 2015 in Paris bewiesen, auf der sich fast alle Länder dieser Erde erstmalig auf ein gemeinsames Ziel geeinigt haben. Genauso wenig verwunderlich ist es, dass sich Marketing und Wirtschaft immer stärker auf den bevölkerungsreichsten und aufstrebendsten Kontinent Asien konzentrieren werden.

Nun ist natürlich nicht jeder MICE-Akteur weltweit aktiv und am chinesischen Markt interessiert, aber die IMEX-Prognosen mögen dennoch dabei helfen, die eine oder andere Entwicklung im Auge zu behalten und sich – falls möglich – daran in eigenem Interesse zu beteiligen.


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Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 07.01.2016


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