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Best Practice - Kundenevent, Themensammlung - Corporate Responsibility

Mit gutem Gewissen zulangen

Green Catering hilft bei der Auswahl des richtigen Anbieters

Für das wachsende Bewusstsein im Bereich Nachhaltigkeit spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Immer mehr Menschen wollen sich gesund ernähren und informieren sich genau, wo Produkte und Zutaten herkommen und ob diese nach ökologisch und sozial vertretbaren Standards hergestellt wurden. Was für den Eigenbedarf durch bewusstes Einkaufen machbar ist, wird bei der Restaurantauswahl schon schwieriger und war bisher im Bereich Catering fast unmöglich.

Gegessen wird, was auf den Tisch kommt!

Kantine, Firmenjubiläum, Incentive oder Messe – entweder man bedient sich fraglos am Angebot oder man bleibt hungrig. Informationen zu Herkunft, Inhaltsstoffen oder Anbaumethoden gibt es eher nicht. Das ist sehr schade, denn auf diesen Events wird ja eigentlich – Sinn und Zweck der Live-Kommunikation – die Philosophie eines Unternehmens erfahrbar. Glaubwürdigkeit, Authentizität und Transparenz sind wichtig, da Unternehmen sich gegenüber Kunden oder Mitarbeitern als Gastgeber präsentieren. Immer mehr Unternehmen sind daher auf der Suche nach Anbietern, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie auch im Catering fortführen. Gemeinsam mit Jürgen May von 2bdifferent hat das Portal Catering Guides nun begonnen, Anbieter aufzulisten, die für Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Umweltschutz einstehen und es nicht bei einer bloßen Absichtsbekundung belassen wollen.

Seit circa fünf Jahren präsentiert Catering Guides regionale Angebote rund um das Thema Catering und Veranstaltungen. Mit der neuen Kategorie Green Catering bietet das Portal jetzt eine Plattform für Caterer, die sich ernsthaft mit der Thematik beschäftigen und nicht bloß ein grünes Fähnchen nach dem Wind richten. Ein bisschen „Bio“ und regionale Produkte, so erklärt Jürgen May, sagen noch nichts darüber aus, ob ein Anbieter den Nachhaltigkeitsgedanken wirklich verstanden und implementiert hat: „Dazu gehören alle ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien im täglichen Handeln. Die wesentlichen Handlungsfelder sind Mobilität, Energie, Wasser, Reinigung, Beschaffung und Abfallmanagement. Hinzu kommen die sozialen Aspekte, eine transparente Dokumentation sowie die gute alte Weisheit „Tue Gutes und rede darüber“ – besser bekannt als Marketing und Kommunikation.“

Viele Aspekte in den Aufnahmekriterien

Für die Kategorie Green Catering gelten daher klare Aufnahmekriterien, die sowohl der Anbieter- als auch der Kundenseite Transparenz bieten sollen. Green Catering beginnt nach dem Verständnis von Jürgen May bei der Auswahl von Lieferanten, bei denen auf Herstellungsprozesse und Umweltschutzaspekte geachtet wird. Dazu kommt, dass pflanzliche und tierische Lebensmittel fast ausschließlich von regionalen Produzenten bezogen werden, welche sich auf biologische Produkte und artgerechte Haltung konzentrieren. Bei Produkten aus Übersee, wie Kaffee und Tee, wird neben dem ökologischen Anbau auch auf fairen Handel geachtet. Ein absolutes Tabu bei einem Green Catering ist die Verwendung von Convenience-Produkten, gentechnisch veränderten Produkten, Geschmacksverstärkern und künstlichen Aromen. Ergänzend werden noch der Einsatz von Mehrweggeschirr sowie die umweltgerechte Entsorgung der Küchenabfälle angeführt. All diese Aspekte und noch eine Menge mehr wurden in den Aufnahmekriterien zusammengefasst. Resultat ist ein achtseitiger Fragebogen mit über 60 unterschiedlichen Nachhaltigkeitskriterien. 80 % dieser Kriterien müssen erfüllt sein; dann erst werden Anbieter in die Liste aufgenommen.

Nachhaltiges Wirtschaften für langfristigen Erfolg

Grüner Anbieter im Bereich Catering wird man nicht von heute auf morgen und auch nicht „von alleine“ weiß Jürgen May. Aber das ist es langfristig wert, davon ist der Nachhaltigkeitsexperte überzeugt: „Nachhaltiges Denken verändert unsere Gesellschaft entscheidend. In der Wirtschaft entwickelt sich eine neue Geschäftsmoral, die den Umweltschutz berücksichtigt, Ressourcen schont, CO2 reduziert und die unternehmerische Sozialverantwortung (CSR) wahrnimmt. Die Eventbranche braucht jetzt Strategien und Konzepte zum nachhaltigen Wirtschaften, um zukünftig erfolgreich zu sein.“ Wer also künftig nicht auf seinen Schnitzeln nach Wiener Art sitzen bleiben will, der tut gut daran, rechtzeitig die Weichen zu stellen. „Bekanntlich ist es schwer, Menschen zu etwas zu bewegen, wenn die Benefits teils noch in der Zukunft liegen“, sagt Jürgen May und rät mit den Worten von Erich Kästner allen Anbietern dazu, mit einem kritischen Blick auf das eigene Wirtschaften zu beginnen: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“


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Bildquelle: Udo Geisler / MICE Club

Autor: Andrea Goffart

Veröffentlicht am: 01.04.2015


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