Jetzt MICE Club-Mitglied werden oder 30 Tage kostenfrei testen

EventTech

KI vertrauenswürdig einsetzen

Whitepaper zur Zertifizierung Künstlicher Intelligenz (KI)

Kaum eine Entwicklung verändert die Gesellschaft, die Wirtschaft und unseren Alltag in solch grundlegender Weise wie die Künstliche Intelligenz. Daten sind der Treibstoff des digitalen Zeitalters und KI ist der Motor, um diese elementare Ressource auf die Straße zu bringen. Damit verbunden sind viele nützliche Potenziale, auch für den Eventsektor. Vorausgesetzt, der Mensch steht in allen Entwicklungsschritten im Fokus. Anders: Ein Zukunftsthema wie KI braucht ein klares ethisch-rechtliches Fundament, um das Verhältnis von Mensch und Maschine zu regeln.

Der technologische Fortschritt vollzieht sich zwar weitestgehend unbemerkt und schleichend, die Geschwindigkeit, mit der sich Anwendungen wie KI entwickeln, ist dennoch beispiellos und „hätte unsere Vorfahren zu Zeiten der industriellen Revolution im 18. und 19. Jahrhundert in Angst und Schrecken versetzt.“ (Whitepaper Vertrauenswürdiger Einsatz von Künstlicher Intelligenz). McKinsey beispielsweise prognostiziert bis 2030 global bis zu 13 Billionen Dollar zusätzliche Wertsteigerung durch Künstliche Intelligenz (www.mckinsey.com/mgi). Man erwartet für die kommenden Jahre ein exponentielles Wachstum der Anwendungszahlen, auch soll Künstliche Intelligenz 1,2 Prozentpunkte zum jährlichen Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts beitragen. Eine beeindruckende Größe. Zum Vergleich: das Produktivitätswachstum der Dampfmaschine lag bei 0,3, das der Industrieroboter bei 0,4 und das der Informationstechnologie beziehungsweise ihrer Verbreitung bei 0,6 Prozentpunkten.

„Alle Studien sind sich einig, dass KI in signifikantem Umfang das weltweite Wirtschaftswachstum erhöhen wird.“ (Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW)

Daten sind und bleiben das Herz dieser Entwicklung. Je mehr Informationen über Nutzer und Kunden bekannt sind, desto höher ist der Individualisierungsgrad von Produkten und Dienstleistungen. Auch der Eventsektor baut seine Geschäftsmodelle mit KI-basierten Anwendungen – vom Kundenservice über persönliche Assistenzsysteme bis hin zu Networking-Technologien – auf das Potenzial effizienter Datenverarbeitung. Das wirft Fragen auf. Fragen nach Fairness, nach Sicherheit und Kontrolle. Sprich: Nach einem vertrauensvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz.

We belong together

Mensch und Maschine sind keine Zweckgemeinschaft, sondern längst eine feste Liaison eingegangen. KI hat das Potenzial, unsere Fähigkeiten zu erweitern. Sie fördert Erkenntnisgewinn und Innovation. Damit diese Verbindung in die vielbesungene glorreiche Zukunft hält, braucht sie einen gemeinsamen Wertekanon. Neben der technischen Eignung müssen für das Miteinander von Mensch und Maschine nämlich grundsätzlich philosophisch-ethische sowie rechtliche Aspekte abgesteckt sein.

Hier kommt ein Ansatz des Fraunhofer-Instituts für intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS ins Spiel: Die Zertifizierung von KI-Anwendungen. Um sicherzustellen, dass der Mensch bei der KI-Entwicklung stets der Fixstern des Interesses bleibt, um einen verantwortungsvollen Umgang mit neuer Technologie zu gewährleisten und einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, ist ein enger Austausch zwischen Informatik, Philosophie und Rechtswissenschaften von Nöten. In diesen Dialog sind unter Leitung des IAIS sowie der Mitwirkung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Köln getreten. Gemeinsam entwickeln sie Qualitätsstandards, deren Herangehensweise und Handlungsfelder nun in dem neuen Whitepaper „Vertrauenswürdiger Einsatz von Künstlicher Intelligenz – Handlungsfelder aus philosophischer, ethischer, rechtlicher und technologischer Sicht als Grundlage für eine Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz“ vorgestellt werden.

„Es liegt auf der Hand, dass der Einsatz von KI-Anwendungen in kurzer Zeit Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Miteinander haben wird.“
(s. Whitepaper)

Ziele der Zertifizierung

Als Ergebnis des interdisziplinären Austauschs definiert das Whitepaper insgesamt sechs spezifische Handlungsfelder für einen vertrauensvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die ethische und rechtliche Anforderungen adressieren und mit dem Ziel der Operationalisierbarkeit die folgenden Punkte umfassen:

Quelle: Whitepaper „Vertrauenswürdiger Einsatz von Künstlicher Intelligenz“, Seite 15

Diese Kriterien bilden die Basis für einen entsprechenden KI-Prüfkatalog, der bis Anfang 2020 fertiggestellt sein soll und mit dessen Hilfe akkreditierte Prüfer KI-Anwendungen auf ihren vertrauenswürdigen Einsatz hin überprüfen und zertifizieren können. Ziel dieser Zertifizierung ist es, Qualitätsstandards „Made in Europe“ zu setzen und Anbietern zu bescheinigen, dass ihre Lösungen ethisch akzeptabel, überprüfbar und technisch zuverlässig gestaltet sind. Um sich an die stetige Technologieentwicklung adäquat anzupassen, bedarf der Prüfkatalog natürlich der konsequenten Aktualisierung.

Vertrauen als Basis der digitalen Zukunft – darum geht’s konkret: Das Whitepaper können Sie hier downloaden.


Das könnte Sie auch interessieren:

Autor: Yvonne Egberink

Veröffentlicht am: 12.09.2019


Verfasse einen Kommentar

×

×