Den roten Faden stets im Blick
Aus Roth & Lorenz wird follow red
Nach genau 30 Jahren schreiben die Experten für Erlebniskommunikation ihre Erfolgsstory ab dem 14. November 2016 mit neuer Handschrift: Aus Roth & Lorenz wird follow red – Branding Experiences. follow red steht für einen neuen kreativen Anspruch, für neue Wege und alte Stärken. Für die Kunden wird das neue Möglichkeiten, Leistungen und Erlebnisse bedeuten. In einer starken Kombination mit der bekannten Zuverlässigkeit der Stuttgarter und Berliner Agentur. Der MICE Club hat mit dem Gründer der Agentur, Ulrich Roth, über die Umbenennung und Neupositionierung gesprochen.
MICE Club: Uli Roth, Deine Agentur feiert in diesem Jahr ihr 30. Firmenjubiläum – unsere herzlichsten Glückwünsche dazu! In dieser schnelllebigen Branche seid Ihr damit ein Urgestein, das für Renommée, Verlässlichkeit und Kontinuität steht. Und dennoch verpasst Ihr Euch zum 30. Geburtstag einen neuen Agenturnamen. War das nötig und wie kam es dazu?
Ulrich Roth: Wie es unser bisheriger Agenturname sagt, gab es zwei Gesellschafter, ursprünglich sogar drei: Roth, Lohre und Lorenz. Die beiden Letzteren sind schon lange nicht mehr dabei. Zwei neue Gesellschafterinnen sind mit Dr. Andrea Vossen (CCO) und Petra Schnitzler (CFO) inzwischen an Bord. Die beiden treiben mit mir zusammen in zentralen Funktionen den Entwicklungsweg unsere Agentur voran. Zu dritt und unterstützt von vielen erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die schon lange bei uns sind, aber auch viel frischem Blut richten wir die Agentur für die Erfordernisse der Zukunft ein und arbeiten am Generationenübergang. Da lag es nahe, auch den bisherigen Agenturnamen in Frage zu stellen.
MICE Club: Der neue Name „follow red“ klingt auf den ersten Blick internationaler, aber auch der oft gesuchte „rote Faden“ einer herausragenden Kommunikationsidee mag sich in dem Namen wiederfinden: Sterben die Agenturnamen aus, in denen die Gründer namensgebend sind, weil es zeitgemäßer ist, sich vom Image her zu positionieren? Oder werden mit der Namensgebung gar die Weichen für die Zeit nach Uli Roth gestellt?
Ulrich Roth: Sehr gut interpretiert. follow red steht für einen neuen kreativen Anspruch. Für neue Wege und für alte Stärken. Und natürlich geht es bei uns immer um Sinn stiftende Kommunikationslösungen, die den erkennbar roten Faden enthalten. follow red bedeutet, dass wir noch stärker beratend und begleitend unsere Kunden unterstützen. Die Vielzahl der Kommunikationsmöglichkeiten und -kanäle macht dies erforderlich. follow red gibt Marken- und Markenverantwortlichen Orientierung. Rot(h) ist weiter drin in der Marke, der Schriftzug ist auch mittels meiner Handschrift entstanden. D.h. ich bin weiter am Start und voll in der Verantwortung und möchte meinen Beitrag zur Entwicklung der Agentur auch noch einige Jahre erbringen. Allerdings kann und muss man nach 30 Jahren erfolgreichen Unternehmertums auch anfangen, die Weichen zu stellen. Wenn man kurz vor dem Ausstieg zu planen beginnt, ist das viel zu spät.
MICE Club: Im Umsatzranking der Eventagenturen habt Ihr einen Platz in den TOP 10 quasi abonniert. Umso überraschender kam die Meldung, einen etablierten eingeführten Agenturnamen, der sich über die Jahre hinweg zu einer Marke geformt hat, von einem auf den anderen Tag aufzugeben. Das erfordert eine große Portion Mut. Einen Mut, den Ihr Euren Kunden vorleben wollt – à la „Stillstand ist der Tod“?
Ulrich Roth: Das Erarbeiten unsere neuen Agenturmarke follow red war und ist gleichbedeutend mit einer intensiven Auseinandersetzung über unsere Identität, unser Selbstverständnis, unsere Haltung, unsere Kultur und unsere Werte. Wir haben viel und intensiv diskutiert und Vieles angepackt. Das Ergebnis ist ein hohes Maß an Identifikation bei uns, worüber meine beiden Partnerinnen und ich sehr glücklich sind. Bei uns ist ein Ruck durch die Agentur gegangen und alle stehen hinter follow red. In der Tat: Stillstand ist im unternehmerischen Kontext alles andere als sinnvoll. Wir sehen weniger die Risiken, sondern eher die Chancen und die Neugier auf die Zukunft ist bei uns groß. Der hier beschriebene Optimismus übertragt sich natürlich auch auf unsere Kunden.
MICE Club: Wie wichtig findest Du es, eine starke Kommunikationsidee konsequent zu verfolgen - ohne Umschweife und Ablenkungen? Im Agenturalltag werden diese starken Ideen von Kundenseite häufig aufgeweicht, weil zu viele Interessen befriedigt werden müssen. Am Ende steht dann ein Kompromiss, bei dem die ursprüngliche Idee nur noch schemenhaft erkennbar ist. Steht „follow red“ insofern auch für mehr Selbstbewusstsein gegenüber der eigenen Idee und dem Kunden?
Ulrich Roth: Ich finde das sehr wichtig. Nicht umsonst aktivieren wir seit nunmehr knapp 20 Jahren für die Markenikone Coca-Cola das Thema Weihnachten. Das geht nur nachhaltig erfolgreich, wenn man seine Standpunkte im Rahmen der Beratung vertritt und konsequent bleibt. Man muss aber auch zuhören können und offen sein für Neues. Inhaltlich erfinden wir die Coca-Cola-Weihnachtstour Jahr für Jahr neu, die kommunikativen Grundpfeiler aber schützen und entwickeln wir mit höchster Sensibilität.
follow red steht für einen selbstbewussten und proaktiven Beratungsansatz. Wir wollen Orientierung geben und wie in den letzten dreißig Jahren zuvor mit herausragender Kreativität und einer effizienten Umsetzung glänzen.
MICE Club: Geht es in Zeiten der „Follower“ und „Fans“ nicht darum, Marken und Produkte community-tauglich zu machen? Besteht dabei nicht die Gefahr, bei stärkerer Berücksichtigung des Massengeschmacks wieder zu viele Kompromisse einzugehen?
Ulrich Roth: Da beschreibst Du den Drahtseilakt der Markenführung. Daher sage ich, nicht nach Anerkennung heischen, sondern konsequent den eigenen Weg verfolgen. Bei zu viel Kompromissbereitschaft fehlen am Ende die Ecken und Kanten. Die Menschen da draußen wollen aber Klarheit, Authentizität und das Besondere.
MICE Club: Vielen Dank für das anregende Gespräch!
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