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Best Practice - Public Event

Wenn elektronische Kunst auf Gamer trifft

Das PLATINE Festival vereint Kreative, Künstler und Gamer

Wenn es darum geht, eine Stadt im öffentlichen Raum in Szene zu setzen, ohne dabei die Kommerzkarte ziehen zu müssen, macht Köln so schnell keiner etwas vor. Gelingt es dabei auch noch, verschiedene, eher konträre Zielgruppen wie Kreative, Künstler und Gamer zu vereinen, kann man vor den Initiatoren von 37 Grad Büro für Live-Kommunikation nur den Hut ziehen.

PLATINE Festival-Fahne vor einer Location

Mit dem PLATINE Festival, "einer inspirierenden Plattform für Künstler und Entwickler aus ganz Europa, die sich im Spannungsfeld zwischen elektronischer Kunst und alternativen Spielformen bewegen", wurden Mitte August 2016 bereits zum sechsten Mal spannende Räume der Rheinmetropole abseits der ausgetretenen Pfade mit faszinierenden Kunstinstallationen bespielt.

Als Showrooms dienen unterschiedliche Bars, Clubs und Kulturstätten in Köln-Ehrenfeld - darunter ein Theater und eine Schreinerei -, die im Rahmen des vier Abende währenden Festivals bei freiem Eintritt zu einer fußläufigen Entdeckungstour einladen. Dabei zeigen mehr als 20 nationale und internationale Aussteller – mal Künstler, mal Entwickler – aus den Niederlanden, England und Indonesien ihre spannendsten Exponate, Kunstwerke oder Prototypen und führen während der parallel stattfindenden Gamescom - des weltweit größten Messe- und Eventhighlights für interaktive Spiele - zu spannenden Interaktionen zwischen Kreativen und Künstlern einerseits und den etwas freakigen Gamern mit Rollenspiel-Kostümen andererseits.

Da ist zum Beispiel die Installation "Drop the Beat" der Agentur Grosse8: Aus einem Wasserdrucker mit 120 Ventilen und darunter aufgebauten Alltagsgegenständen wie Flaschen und Plastikrohren erklingt durch die Besucher gesteuert ein interaktives Musikinstrument, bei dem das fallende Wasser je nach Spielart des am Touchpanel agierenden 'Musikers' analoge und digitale Elemente miteinander mixt.

Nicht weniger beeindruckend ist der automatische Frisbeeshooter von Arek Laskowski, bei dem die Frisbee durch den Druck des Anschubs mit zentrifugalen Kräften an die Wand gedrückt wird, um am Ende des Kreislaufes wieder eingefangen und erneut abgeschossen zu werden: Ein faszinierendes, nie endendes Schauspiel.

Automatischer Frisbeeshooter

Das Projekt "The Grid" (s. Headerbild des Artikels) von Abduct bildet ein Zusammenspiel von Licht, Sound und Raum. Die Besucher haben die Möglichkeit, durch eigene Bewegungen die Muster zu verändern und zu verzerren. Begleitet von futuristischem Sound verbinden sich digitale und reale Welt zu einer ständig in Bewegung befindlichen Kunstinstallation.

Das PLATINE Festival als Forschungslabor für Live-Kommunikation

Als Stephan Ullmann, Geschäftsführer von 37 Grad die PLATINE 2011 ins Leben rief, wollte er eine Plattform schaffen, die auch "als Ideenpool und Forschungslabor für neue Methoden der Live-Kommunikation dient". Wie etwa können spielerisch-künstlerische Elemente dazu beitragen, Wissen an seine Zielgruppe zu vermitteln. Nicht zuletzt dient das Festival auch als Schulungsprojekt für Auszubildende und Praktikanten, als Showroom für potenzielle Kunden und leistet einen kurzweiligen Beitrag zum kulturellen Leben in Köln.

Kommerzielle Messen und städtische Subkultur im Dialog

Als Vorbild für das PLATINE Festival werden zweifelsohne die 'Passagen' im Rahmen der imm cologne - Die internationale Einrichtungsmesse vom Büro Sabine Voggenreiter gedient haben. Die seit 1990 jährlich in Köln stattfindende, nach eigenen Angaben größte deutsche Designveranstaltung mit mittlerweile über 190 Ausstellungen im gesamten Kölner Stadtgebiet versteht es seit Jahren vortrefflich, neben jungen Nachwuchs-Designern und Architekten mittlerweile auch eine Vielzahl etablierter Designer abseits der großen Messehallen in suburbane Locations, umgewandelte Ladenlokale und umfunktionierte Fabriklofts als alternative Ausstellungsräume zu locken.

Das PLATINE Festival ist auf dem besten Weg, diese Erfolgsstory auf weitaus unkommerziellere Weise fortzusetzen und im kulturellen Raum der Stadt Köln einen festen und bereichernden Platz einzunehmen.


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Bildquelle: Dominik Deubner // MICE Club

Autor: Dominik Deubner

Veröffentlicht am: 01.09.2016


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