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Themensammlung - Corporate Responsibility

Wegbereiter für mehr Nachhaltigkeit

Ein globaler Sustainability-Index macht Veranstaltungsorte attraktiver

Nachhaltigkeit – das politische Unwort des Jahres 2013 – ist mehr denn je in aller Munde. Kaum ein Begriff hat in den vergangenen Jahren eine vergleichbare Karriere hingelegt. Der prominente „Navigationsbegriff für die Reise in die Zukunft“, so Ulrich Grober, Publizist und Verfasser von ‚Die Entdeckung der Nachhaltigkeit’, geht als ‚Sustainability’ um die ganze Welt und bringt wegweisende Zielsetzungen von Regierungen, Wirtschaft, Umweltbehörden oder des Finanzsektors auf einen Nenner. Längst ist er auch im globalen MICE-Kosmos angekommen: Die MCI Group, Global Player im Kongress- und Eventmanagement, hat mit der skandinavischen Unit der International Congress and Convention Asssociation (ICCA) den ersten weltweiten Nachhaltigkeitsindex GDSI (Global Destination Sustainability Index) für Veranstaltungsorte aus der Taufe gehoben.

Natürlich lauert hinter der inflationären Verwendung derNachhaltigkeitsvokabel stets das Risiko der Abnutzung, Grober spricht von der Gefahr des Etikettenschwindels, der dem ‚Weiter so’ ein gutes Gewissen mache. Doch dadurch wird die immense Bedeutung dieser Schlüsselformulierung nur umso evidenter. Gerade in Zeiten der Übernutzung unserer vorhandenen Ressourcenbasis – übrigens entstand der Begriff als Kind der Krise der ersten frühindustriellen und frühkapitalistischen Expansion Europas im 17. Jahrhundert – ist nachhaltiges Handeln und Wirtschaften so unumgänglich wie nie zuvor. Der Begriff ist in der Mitte der Weltgemeinschaft verankert und mit anspruchsvollen Erwartungen hinterlegt, Pionierarbeit ist nach wie vor möglich. Das stellt MCI mit starken Unterstützern wie ICCA und der internationalen Fachmesse IMEX nun unter Beweis.

„Oft wird die Vokabel benutzt, um dem ‚Weiter so' ein gutes Gewissen zu machen. Aber deswegen den Begriff meiden? Wir reden ja auch von Demokratie, von Menschenrechten, obwohl selbst damit Schindluder getrieben wird.“
(Ulrich Grober in DIE ZEIT Nr. 17/2013)

Ein Städteranking soll um die Welt gehen

Das Ranking verfolgt ein so simples wie praktisches Ziel: Es soll einen Überblick darüber geben, wie nachhaltig Städte rund um den Globus tatsächlich sind. Damit ist ein einfaches Benchmarking definiert, das Eventorganisatoren die Beurteilung von Locations in puncto ihres Nachhaltigkeitswertes ermöglicht. Für Gerrit Jessen, Geschäftsführer von MCI Deutschland, ist das Bewertungstool eine willkommene Hilfestellung für Veranstalter, die ihre Events unter dem Kodex der unternehmenseigenen Corporate Responsibility stellen und Nachhaltigkeit systematisch in ihre Veranstaltungsformate integrieren möchten. „Ab sofort dient uns das Ranking als wichtiges Kriterium bei der Auswahl geeigneter Veranstaltungslocations für unsere Kunden“, so Jessen. Wo die Idee ihren Ursprung nahm? 2010 diskutierten Mitarbeiter der skandinavischen MICE-Industrie über die Bedeutung und die Notwendigkeit für mehr Nachhaltigkeit in die Meeting-Branche – initiiert von ICCA Scandinavia in Zusammenarbeit mit MPI und dem Green Meeting Industry Council (GMIC). Das Ergebnis: Der Scandinavian Sustainability Destination Index. „Der Global Destination Sustainability Index ist die logische Fortführung dieser regionalen Initiative“, so Gerrit Jessen und erklärt auch gleich, warum genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist: „Die Ergebnisse des Scandinavian Sustainability Index belegen, dass der Austausch von Best Practise-Beispielen kombiniert mit einem Benchmark-Index die Nachhaltigkeit der teilnehmenden Destinationen deutlich erhöht hat.“

Die Messlatte hängt hoch

Damit Nachhaltigkeit nicht zur Nomenklatur verkommt, sind die Veranstalter und Locations auf breiter Fläche gefordert. Infrastruktur, Tourismus- und Umweltstrategie sowie das Engagement im Bereich sozialer Nachhaltigkeit sind nur einige der Kriterien, an denen sich die Veranstaltungsmetropolen künftig messen lassen müssen. Gleichzeitig misst der Global Destination Sustainability Index, inwiefern Restaurants, Hotels oder Kongresszentren im Sinne nachhaltiger Geschäftsprozesse und Angebote Unterstützung finden können. Unterm Strich kommt das Engagement der gelisteten Städte auch ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu Gute. Davon ist zum Beispiel auch Jonas Wilstrup, Deputy CEO and Convention Director bei Wonderful Copenhagen, überzeugt: „The GDS-Index is a unique example of how collaboration, including the sharing of best practices and expertise, can improve performance of destinations for the benefit of both our clients and our communities. It has provided us with opportunities and inspiration that has helped position Copenhagen as a leader in Sustainable Meetings.”

Neben Kopenhagen sind bis dato die (Groß-)Städte Stockholm, Göteborg, Reykjavik, Oslo, Helsinki, Genf und Stuttgart gelistet. Geht es nach den Initiatoren, sollen bis 2020 mehr als 100 Veranstaltungsziele gerankt sein. Wir sagen: Weiter so! Und nicht nachlassen, denn am Ende entscheidet noch ein anderes Benchmarking über den sprichwörtlich nachhaltigen Erfolg einer Eventlocation. Und das sind die Erwartungen und Ansprüche ihrer Besucher. Die neben dem Erlebnismoment nämlich längst und immer häufiger auch den Maßstab der Nachhaltigkeit anlegen.

Mehr zum globalen Nachhaltigkeitsindex lesen Sie unter www.gds-index.com


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Bildquelle: GDS-Index/MCI Deutschland

Autor: Yvonne Egberink

Veröffentlicht am: 31.03.2016


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