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Best Practice - Markenwelt/Messe

Schick dinieren statt zwischendurch futtern

Man kann auch anders: IKEA für Feinschmecker

Wem bei IKEA Eventcharakter in den Sinn kommt, der denkt vielleicht an die letzte Aufbauaktion des Kleiderschrankes Pax im eigenen Schlafzimmer. Und wer den schwedischen Möbelgiganten mit Essen in Verbindung bringt, sieht womöglich gerade einen Teller Köttbullar im Selbstbedienungsrestaurant vor sich.

Dass man bei IKEA auch anders und ganz ohne Massenabfertigung kann, bewies das Unternehmen während einer zweiwöchigen Eventreihe in London. Herzstück des Ganzen: „The Dining Club“, ein Pop-up-Restaurant, in dem Dinnerpartys mit bis zu 20 Personen stattfanden. Hierzu hatte man Räumlichkeiten der Firma N&C Showrooms unweit der City of London angemietet.

Tag für Tag Erlebnisküche

Insgesamt 36 einstündige Kochevents standen an den 15 Veranstaltungstagen auf dem Programm, jeweils unter Anleitung und Moderation eines namhaften Koch- und Küchenexperten. Dabei stand jeden Tag ein anderes Thema im Fokus: Hier waren es skandinavische Klassiker, dort kreatives Kochen mit Kindern, hier die Essenszubereitung aus Resten, dort die nächste Generation von Lebensmitteln.

Selbstredend gab es weitaus mehr Bewerber als tatsächlich teilnehmen konnten. Wer aber nach der Onlineregistrierung ausgewählt bzw. ausgelost wurde, durfte sieben bis 19 weitere Kursteilnehmer mitbringen, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen. Denn Chefkochunterstützung, Getränke, Essen, Bedienung und selbstverständlich die komplette Kücheneinrichtung wurden von IKEA zur Verfügung gestellt.

Warum? Einfach so!

Natürlich war der Dining Club auch außerhalb der Kurszeiten für interessierte Besucher geöffnet. Im von morgens bis abends geöffneten Café wurden süße und herzhafte „Schwedenhappen“ serviert und im integrierten Laden gab es eine große Auswahl an praktischen Küchenhelfern „made by IKEA“ zu erwerben. IKEA präsentierte sich während des Events in London einmal nicht als Möbelfabrikant und Spezialist für Massenabfertigung, sondern ganz „persönlich“ als spendabler Gastgeber und individueller Ausstatter für ein schönes und familiäres Miteinander in Wohlfühlatmosphäre – eben genauso, wie es die Werbung des schwedischen Einrichtungshauses seit Jahr und Tag suggeriert.

Kochevent im IKEA Dining Club

Glaubt man den Aussagen der Chefetage bei IKEA, stand allerdings überhaupt keine besondere Intention hinter „The Dining Club“. Natürlich präsentierte man innovative Küchenlösungen und verkaufte auch ein paar Utensilien, aber Grundgedanke sei einfach gewesen, dass sich immer weniger Menschen genügend Zeit fürs gemeinsame Kochen und Essen nehmen. Da ist im Prinzip nichts gegen einzuwenden, denn der Kunde soll ja schließlich „die Möglichkeiten entdecken“. Bei IKEA hat man sie und in diesem Fall auch genutzt.


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Bildquellen: IKEA, Dan Kitwood

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 06.10.2016


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