Jetzt MICE Club-Mitglied werden oder 30 Tage kostenfrei testen

Hotels & Locations, Themensammlung - Inszenierung/Konzeption

Raum für Kreativität

Spacebase übernimmt Craftspace und lädt zum Selbermachen ein

Die aufblühende Sharing Economy in der MICE- und Eventbranche war schon häufiger Thema bei uns. Bereits vor mehr als zwei Jahren haben wir darüber berichtet, wie die Start-ups Peerspace und Spacebase damit begonnen haben, das extrem erfolgreiche Airbnb-Prinzip auf den Eventsektor zu übertragen. Inzwischen ist die stundenweise Online-Buchung origineller Locations für Meetings, Workshops, Feiern und sonstige Veranstaltungen in der Branche angekommen. Vor allem Planer von überschaubaren Events mit kleinen Teilnehmergruppen wissen das Angebot zu schätzen. Mit ein Grund dafür sind erhebliche Preisvorteile von bis zu 40 Prozent gegenüber der Buchung eines oft schmucklosen 08/15-Tagungsraums in einem Kongresshotel.

Tonstudio

Im Herbst 2017 hat Spacebase sein Angebot durch die Übernahme von Craftspace erweitert, einem Hamburger Start-up, das von zwei ehemaligen Foodtruck-Betreibern ins Leben gerufen wurde. Der Unterschied im Portfolio wird bereits im Namen deutlich. Über Craftspace lassen sich ausnahmslos Locations anmieten, in denen gewerkelt, gebastelt oder gekocht werden soll. Räume also, in denen im Rahmen von Incentives und Teamevents etwas Kreatives entsteht: ein selbstgekochtes Drei-Gänge-Menü, ein handgenähtes Karnevalskostüm, eine professionelle Gesangsaufnahme, eine bildhauerische **Gemeinschaftsarbeit, ein Prototyp aus dem 3D-Drucker usw.

Das „Do it yourself“-Prinzip hat Hochkonjunktur

Über Craftspace lassen sich in den drei Rubriken „Craft“, „Arts“ und „Food“ stundenweise Werkstätten, Ateliers, Studios oder Küchen mieten. Das entsprechende Zubehör gibt’s wahlweise gleich mit dazu: Arbeitsmaterial, Blitzlichtanlage, Gasgrill, Elektrowerkzeug, Malerbedarf und vieles mehr. Je nach Angebot lassen sich online auch Experten buchen, die zum Raum der Wahl den Lehrgang nach Maß durchführen. Alle Locations empfehlen sich damit für besonders aktiv gestaltete Incentives und Teambuildingmaßnahmen. Das mag gerade in digitalen Zeiten eine Extraportion Erlebnisorientierung bieten, aber genauso echte Herausforderungen versprechen.

Nähatelier

Die Suchoptionen, Auswahlmöglichkeiten und Buchungsmodalitäten sind denkbar einfach gestaltet. Alles lässt sich bequem online erledigen, wobei Fragen an den Eigentümer oder Betreiber via Kontaktformular gestellt werden können. Die preiswertesten Locations starten bereits mit einer Stundenmiete von wenigen Euro, das Gros kostet zwischen 30 und 50 Euro. Die maximalen Mietsätze belaufen sich derzeit auf 80 bis 90 Euro je Stunde, wobei oft auch rabattierte Tagessätze angeboten werden.

Der Markt konzentriert sich auf immer weniger Player

Während Spacebase inzwischen mehr als 2.000 Räume in über 30 Städten rund um den Globus vermittelt, ist Craftspace derzeit noch ein lokaler Anbieter. Die derzeit knapp 200 angebotenen „Spaces“ befinden sich in den Großräumen Berlin, Hamburg und Bremen. Spacebase-Geschäftsführer Julian Jost plant, das Craftspace-Angebot sukzessive auf andere Städte auszudehnen und bereits im Laufe des kommenden Jahres zu verdoppeln. Durch Zukäufe, Zusatzservices und technischen Vorsprung soll die erst 2014 gegründete Buchungsplattform zu einer weltweit führenden Anlaufstelle für Businessevents im Bereich Sharing Economy werden.

Profiküche

Ein gängiges Geschäftsmodell im digitalen Business, denn schließlich haben auch Airbnb, Amazon, Facebook und Google mal ganz klein angefangen. Ein weiteres Plus auf der Spacebase-Habenseite: Auch große Konzerne buchen inzwischen verstärkt kleine Meeting-Spaces zur Realisierung origineller Events in überschaubaren Gruppen. Julian Jost dazu: „Wir erwarten einen deutlichen Anstieg der Umsatzanteile aus Onlinebuchungen in der Eventbranche. Zahlen aus den USA deuten an, dass der Markanteil von derzeit zwei Prozent in den kommenden Jahren auf mindestens das Zehnfache steigen wird.“

Der Coworking-Markt entwickelt sich derzeit tatsächlich rasant und ist wie zu Beginn jeder ökonomischen Entwicklung stark fragmentiert. Noch, versteht sich! Denn auch hier dürften sich über kurz oder lang die digitalen „Platzhirsche“ durchsetzen. Spacebase ist zweifellos einer davon. Schließlich will man nicht nur eine Nische im Buchungsmarkt besetzen, sondern sich zum Full-Service-Anbieter weiterentwickeln, der nicht nur vermittelt, sondern auch berät, verwaltet, organisiert … und den Planern diejenige Arbeit abnimmt, die es für die Gäste in den Craftspace-Räumlichkeiten selbst zu erledigen gilt.


Das könnte Sie auch interessieren:


Bildquelle: Craftspace

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 18.01.2018


Verfasse einen Kommentar

×

×