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Agenturen, Best Practice - Markenwelt/Messe, Themensammlung - Inszenierung/Konzeption, Meetingarchitektur

„K.I.R.“-Tendenzen

Je länger ich Räume für Kommunikation entwickle, desto mehr bemerke ich eine Veränderung der Anforderungen in den Kommunikationskonzepten an die Räume.

Tom Böhle-Baßier schreibt für den MICE Club:

Das hat für mich mit dem Messedesign der 1990er Jahre begonnen und entwickelt sich seitdem permanent durch alle Projekte der Live-Kommunikation, bei denen ich mitentwickeln durfte.

Da wir allmählich und immer öfter bequem und direkt auch ohne Räume kommunizieren können, will die Kommunikation im realen Raum, wenn sie denn stattfinden soll zum Beispiel auf Messen und Events, inhaltlich besonders aufgeladen, spektakulär, nach Möglichkeit nachhaltig sein und im Kopf und in den Apps weiterleben können.

Kommunikation ist Performance geworden.

Und für diese Performance will ein Raum gestaltet werden, ein Objekt, eine Bühne, ein besonderer Ort, oder was auch immer uns dazu noch einfallen wird.

Den Aufgabenstellungen aus früheren Zeiten, wie z.B.: „Wir möchten gerne eine Bar für 10 Personen und drei freie Sitzgruppen für die Kommunikation mit unseren Kunden“ – oder: „Zeichnen sie mal einen Kreis, denn Kommunikation ist rund!“ - trauere ich ja manchmal hinterher, aber eigentlich nicht wirklich.

Fantasie und freies Denken ist nach wie vor unser wichtigstes Gestaltungswerkzeug, um Kommunikation neue Räume zu geben.

Wir können heute On Demand aus einem unerschöpflichen, multikulturellen Reservoir von Stilmitteln, Kunstformen, Materialien und Inspirationen schöpfen. Das Potenzial und deren Möglichkeiten werden mehr und mehr genutzt und auch gefordert.

Ohne Storytelling, ohne strategische Inszenierungskonzepte, ist eigentlich keine sinnvolle Architektur für Messen und Events mehr möglich. Ohne das leidet Kommunikation im Raum immer wieder an einem unangenehmen narzisstischen Phantomschmerz.

Ein neuer Kunde stellte uns folgende Aufgabe: „Schaffen sie uns einen Raum, in dem wir zeigen können, was unsere Produkte bewirken, ohne unsere Produkte zu zeigen!“ WOW. Das ist wegweisend.

Ich wünsche uns allen in Zukunft viel mehr davon und freue mich auf spannende Herausforderungen und Aufgaben für Kommunikation im Raum, die wir noch entwickeln dürfen und werden.


Gastautor: Tom Böhle-Baßier ist Dipl.-Designer, Gründungsmitglied und Inhaber der Ateliergemeinschaft FORMKONTOR – Architektur für Messen und Events mit Sitz in Duisburg.

Mehr Informationen: www.formkontor.com

Bildquelle: Tom Böhle-Baßier

Autor: Michael Kaschytza

Veröffentlicht am: 17.10.2013


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