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Ist Ihr Geschäftsmodell noch aktuell?

Mit "Business Model Innovation" zur Neuausrichtung

Was würden Sie denken, wenn Chirurgen mit antiquierten Werkzeugen bei einer Operation zu Werke gehen? Oder wenn in Ihrem brandneuen SUV ein alter Käfer-Motor verbaut ist? Kaum vorstellbar, oder? Im Business hingegen werden derartige Dinge tagtäglich akzeptiert und praktiziert. Dieser Meinung ist neben vielen Experten auch Holger Nils Pohl, unser Facilitator beim MICE Club LIVE vom 7. & 8. März 2016 in Dresden.

Fakt ist: Die meisten heute in Gebrauch befindlichen Methoden zur Strategie- und Geschäftsmodellentwicklung in den Unternehmen sind mehrere Jahrzehnte alt – ohne dass sie seitdem signifikant weiterentwickelt wurden. Mit dem Ansatz der „Business Model Innovation“ ist in den letzten Jahren jedoch eine neue Methode herangewachsen, die auch in der MICE- und Eventbranche wirkungsvolle Erkenntnisse und Ergebnisse liefert.

Eine Erfolgsmethode mit vielen Tools

Die „Business Model Innovation“ wurde ursprünglich vom Schweizer Wirtschaftstheoretiker und Unternehmensberater Alexander Osterwalder entwickelt. Auf einer als „Canvas“ (engl. für Leinwand) bezeichneten Arbeitsfläche werden dabei bestehende Businessmodelle analysiert und Alternativen dazu entwickelt, entweder ganzheitlich oder auch teilweise.

Die Methode beschreibt sowohl die Werkzeuge als auch die dazugehörige Art zu handeln und zu denken. Sie befähigt Unternehmen dazu, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, wenn sie an ihren Strategien, Geschäftsmodellen oder Innovationen arbeiten. Geübte Teams können damit innerhalb von zehn Minuten Prototypen von neuen Businessmodellen entwickeln – nicht zuletzt dank der Befähigung, das Unternehmen aus der Sicht von Kunden und Lieferanten von außen zu betrachten und daraus zu lernen.

Mit Methode zum Ziel

Inzwischen ist eine ganze Palette von Werkzeugen für die „Business Model Innovation“ entwickelt worden. Hier stellen wir Ihnen die drei wichtigsten kurz vor:

1. „Business Model Canvas“
Das Haupttool erstellt praktisch einen Blueprint eines Unternehmens. Auf einen Blick wird das Wertangebot in Bezug auf die Kunden klar. Erwerbsmodelle werden transparent, den entstehenden Kosten gegenübergestellt und die Beziehungen zum Kunden verdeutlicht – alles durch eine ansprechende Story und nicht anhand langatmiger Texte. Das Tool schlägt auch eine Brücke zwischen dem Unternehmensportfolio auf der einen und den Kundenerwartungen auf der anderen Seite. Auf Basis der erzielten Ergebnisse lassen sich bestehende Businessmodelle stufenweise anpassen oder auch radikal verändern.

2. „Value Proposition Canvas“
Hiermit gelingt der Blick auf den Kunden und das eigene Wertangebot in einer noch nie dagewesenen Schärfe. Es werden Hypothesen darüber angestellt, was in den Köpfen der Kunden vorgeht, welche Aufgaben sie zu meistern haben, was sie sich wünschen und was sie mitunter auch ängstigt. All dies wird dann mit dem eigenen Wertangebot abgeglichen, wobei mögliche Differenzen genauso sichtbar werden wie bestehende Harmoniefelder. So entsteht eine Grundlage zur Entwicklung von Forschungen und Tests, die die aufgestellten Hypothesen in einem frühen Stadium entweder bestätigen oder widerlegen.

3. „Strategy Innovation Canvas“
Dieses Tool dient dazu, alle gesammelten Erkenntnisse in einen größeren Kontext einzubinden. Es führt somit zur Erstellung eines Wegweisers, an dem sich ein Unternehmen je nach vordefinierten Zielen mitunter jahrzehntelang orientieren kann, auch unter Berücksichtigung sich ändernder Rahmenbedingungen, Marktanforderungen und Wertevorstellungen. Langfristige Visionen und handfeste Ideen gehen dabei Hand in Hand.

Geschäftlich auf Entdeckungsreise gehen

Bildlich gesprochen ermöglichen es alle Methoden der „Business Model Innovation“ wie einst die großen Entdecker in unbekannten Gewässern zu navigieren und sich dort zu behaupten. Denn dies ist im übertragenen Sinn auch heute noch die große Herausforderung, in Zeiten stetigen Wandels und neuer Entwicklungen, die in atemberaubender Geschwindigkeit erfolgen.

Das Faszinierende daran: Von den ersten Erkenntnissen bis zur Validierung neuer Ideen ist es nur ein kurzer Weg, der in zielgerichteten Etappen weiter beschritten werden kann. Wer am Ball bleibt, wird mit bescheidenem Aufwand schnell erste Erfolge verbuchen. Erfolge im Hinblick auf Flexibilität am Markt und höherer Kundenorientierung. Erfolge, die schließlich in höherer Produktivität münden.

In der Eventbranche angekommen

Eventkonzeptioner im Speziellen können die Werkzeuge der „Business Model Innovation“ nutzen, um etwa das Geschäftsmodell eines Events optimal auszuarbeiten, weil sie die Kundenbedürfnisse und Teilnehmererwartungen viel besser verstehen lernen. So lassen sich nicht nur kundengerechtere Veranstaltungsformate entwickeln, sondern auch neue Einkommensströme realisieren.

Hierauf wird Holger Nils Pohl beim MICE Club LIVE in Dresden ausführlicher eingehen, denn was die „Business Model Innovation“ auch auszeichnet, ist die Verbindung vom großen Ganzen mit dem sehr Speziellen. So gelten für alle Unternehmen und Märkte gewisse Grundregeln, aber für die Eventbanche auch sehr spezielle Anforderungen und individuelle Wünsche, die es gleichermaßen zu berücksichtigen gilt.


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Bildquelle: Holger Nils Pohl

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 06.01.2016


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