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EventTech

Die Mensch-Maschine

Künstliche Intelligenz als innovatives Prinzip

Kaum eine Entwicklung demoralisiert und euphorisiert die Menschen so sehr, wie die der künstlichen Intelligenz (KI), englisch Artificial Intelligence (AI). Während ‚Die Mensch-Maschine’ – siebtes Studioalbum der Band Kraftwerk aus dem Jahr 1978 – globale Zukunftsthemen wie Roboter vertont und das System mit Kritik nicht verschont, baut das System doch längst auf dem Prinzip der künstlichen Intelligenz auf. Ungeachtet der auch philosophischen Frage nach den Grenzen zwischen Evolution und Technologie ist die Symbiose Mensch-Maschine der Erfolgs’motor’ modernen Lebens. Operations-Roboter, Mini-Computer in der Blutbahn, selbststeuernde Automobile, Logistikdrohnen – künstliche Intelligenz dringt in viele Gebiete vor und wird in Zukunft zum Kern jeder Anwendung werden. Das zumindest prophezeit der frühere IBM-Forscher und heutige Top-Venture Capitalist Frank Chen. Ob KI damit Menschheitsprobleme löst oder selbst zum Problemfall wird, ist die vieldiskutierte Frage. Fakt allerdings ist: Nicht nur die Herausforderungen sind enorm, wie der berühmte Physiker Stephen Hawking behauptet. Auch die Chancen sind gigantisch. Dass Hawking, lebendiges Beispiel für die Beziehung zwischen Mensch und Technik, düsteren Lebensprognosen zum Trotz gerade seinen 75. Geburtstag feierte und eine Existenz als Physiker leben kann, ist schließlich der modernen Technologie zu verdanken. Kurzum: einem Computer.

„Derzeit ist A.I. der Hammer für ganz viele Nägel.“ (Yann LeCun, KI-Chef Facebook)

Wir sind intelligent …

Große Autokonzerne und junge Start-Ups arbeiten gleichermaßen an Fahrzeugen, die sich selbst steuern. Der Supercomputer Watson von IBM unterstützt die Behandlung von Krebspatienten und hat in einem Experiment teils sogar bessere Therapien vorgeschlagen als Fachärzte. Google hat seinen Übersetzungsdienst in die Hände künstlicher Intelligenz gelegt. Je mehr wir KI also in unseren Alltag lassen, desto leichter werden wir mit Computern kommunizieren können. Immerhin leben Milliarden Menschen bereits die Symbiose Mensch-Maschine. Und zwar täglich. Glauben Sie nicht? Und wann haben Sie sich das letzte Mal an ein Meeting erinnern lassen? Eine Routenplanung genutzt? Eben. Das Smartphone als technisches Gerät beispielsweise ist nämlich bereits als künstliche Erweiterung des Gehirns zu verstehen, auf das wir uns teilweise mehr verlassen als auf das eigene Gedächtnis. Die Rechnerleistung und Speicherkapazität von Computern macht es möglich. Wo und wie das enden wird, steht in den Sternen. Die Frage, wozu künstliche Intelligenz eines Tages fähig sein wird, ist allerdings omnipräsent. Fachleute des Weißen Hauses haben in einem Aufsatz vor einigen Monaten sogar angeregt, sich auf eine zukünftige Gesellschaft vorzubereiten, in der künstliche Intelligenz eine dominierende Rolle spielt. Auch Forscher des Internationalen Währungsfonds beschäftigen sich mit den Folgen der Technisierung. Wenn Maschinen immer schlauer werden und mehr Arbeiten übernehmen können, die bis dato von Menschenhand und -hirn ausgeführt werden, wird das unsere Wirtschaft grundlegend verändern.

… millionenschwer

Der Markt der KI floriert. Abgesehen vom allgemeinen Hype um das Thema steigen die Investitionen zahlreicher Unternehmen auf diesem Gebiet spürbar. Nach einer Studie von Narrative Science aus dem Jahr 2016 nutzen bereits 38% der befragten Unternehmen KI, 62% wollen bis 2018 die künstliche Intelligenz in ihr Business integrieren, so forbes.com. Und Forrester Research prognostiziert für 2017 im Vergleich zum Vorjahr sogar ein 300-prozentiges Wachstum an Investitionen in KI. Bis 2020 wird der Markt von einem acht Milliarden Dollar-Geschäft zu einem 47-Milliarden-Dollar-Geschäft. Frank Gens, Forscher des Analysehauses IDC vergleicht die künstliche Intelligenz heute mit der Ausgangslage des Internets Mitte der 1990er Jahre. Etwas, das zwar für sich besteht, aber in viele Produkte und Dienste integriert werden wird. „Dahin bewegen wir uns – künstliche Intelligenz ist überall.“ Höchste Zeit, die Technologie positiv zu nutzen.

… und innovativ

Selbst wenn die Auswirkungen für die Eventbranche komplex und nicht genau vorhersehbar sind: Dass die Ausstellungs- und Meeting-Branche von dem Einsatz künstlicher Intelligenz profitieren kann und bereits profitiert, ist unumstritten. Während beispielsweise die ersten Virtual Reality-Brillen 2014 auf der Meeting-, Kongress- und Incentive-Reisemesse IMEX noch an Science Fiction denken ließen, ist diese Technologie heute, nur zwei Jahre später, frei erhältlich und breit im Einsatz.

„Die Computer werden irgendwann in den kommenden hundert Jahren mit ihrer künstlichen Intelligenz den Menschen übertreffen.“ (Stephen Hawking)

Künstliche Intelligenz und Virtual Reality (VR) gehen Hand in Hand und spielen auch 2017 eine große Rolle in der Meeting-Welt. Der heiße Meeting-Trend der Chatbots, eine KI-Technologie, die mit Kunden automatisch und kontextbezogen über Instant Messaging kommuniziert, Fragen beantwortet oder Produktvorschläge macht, wird von der Eventbranche bereits im großen Stil adaptiert. Ebenfalls spannend ist die weitere Entwicklung und Umsetzung der Event-App Grip, die weltweit erste künstliche Lösung für künstliche Intelligenz in der Eventbranche, die jüngst den #IMEXpitch auf der IMEX America in Las Vegas gewonnen hat. Die Beispiele sind so vielfältig wie zahlreich. So stellte das auf VR-spezialisierte Unternehmen WorldViz mit ‚Skofield’ eine Kommunikationsplattform bereit, mit der Anwender Präsentationen auf Basis der virtuellen Präsentation erstellen können. Und last but not least ist ein Minibus, der seine Existenz einem 3D-Drucker verdankt und mit künstlicher Intelligenz gesteuert wird, auf der letzten IBM’s World of Watson-Konferenz zu seiner Jungfernfahrt angetreten und hat während der Fahrt durch die Veranstaltungsräume Restaurantempfehlungen ausgesprochen.

Nützlich, spielerisch, revolutionierend: Der Run auf Künstliche Intelligenz hat gerade erst begonnen. KI und VR bieten aufregende Möglichkeiten für die globale Veranstaltungsbranche. Wenn man sich darauf einlässt. Und vor allem, wenn man als Mensch Schritt hält. Holen Sie schon einmal tief Luft!


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Bildquelle: Designed by Freepik

Autor: Yvonne Egberink

Veröffentlicht am: 24.08.2017


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