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Coworking Spaces als trendige Eventlocations

Start Ups als Inspirationsquelle für kreative Prozesse

Coworking Spaces sind in. Wieder ist ein unaufhaltsamer Trend aus den U.S.A. nach Europa geschwappt und nicht nur in Berlin, sondern mittlerweile auch in vielen anderen deutschen Städten sprießen sie wie Pilze aus dem Boden.

Coworking Space in Berlin

Dabei ist die Definition eines Coworking Spaces durchaus umstritten. Während etablierte Branchenakteure von temporären Büroarbeitsplätzen wie Regus oder etwa Design Offices versuchen, vom neuen Trend ein Scheibchen abzubekommen, kommt Wikipedia auf eine recht eindeutige Formel:

"Coworking (auch Co-working, engl. „zusammen arbeiten“ bzw. koarbeiten oder kollaborativ arbeiten) ist eine Entwicklung im Bereich neue Arbeitsformen. Freiberufler, Kreative, kleinere Startups oder digitale Nomaden arbeiten dabei zugleich in meist größeren, offenen Räumen und können auf diese Weise voneinander profitieren. Sie können unabhängig voneinander agieren und in unterschiedlichen Firmen und Projekten aktiv sein, oder auch gemeinsam Projekte verwirklichen und Hilfe sowie neue Mitstreiter finden.

„Coworking Spaces“ stellen Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume) zeitlich befristet zur Verfügung und ermöglichen die Bildung einer Gemeinschaft („Community“), welche mittels gemeinsamer Veranstaltungen, Workshops und weiterer Aktivitäten gestärkt werden kann. Dabei bleibt die Nutzung jedoch stets unverbindlich und zeitlich flexibel."

Die fünf Coworking-Werte

Die Jünger dieser neuen 'Bewegung' gehen gar einen Schritt weiter. So finden sich im Internet auf verschiedenen Seiten gar sogenannte Coworking-Werte - fünf an der Zahl: nämlich Offenheit, Kollaboration, Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Zugänglichkeit. An diesen Werten ist unschwer zu erkennen, dass es um viel mehr geht, als aus Kostengründen eine gemeinsame Infrastruktur zum Arbeiten zu teilen - nämlich um Austausch, wechselseitige Inspiration, gemeinsame Projekte und eine für Kreative förderliche Arbeitsatmosphäre, bei der der Einzelkämpfer eben nicht mehr mit seiner Idee alleine ist. Er - oder besser das Start Up-Unternehmen - sucht gezielt den Austausch, das offene Feedback und die Gelegenheit Kooperationen einzugehen.

So sind Coworking Spaces Arbeitsraum, Sozialraum, Kontaktraum, Wirtschaftsraum, Informationsraum, Spielraum, Entwicklungsraum, Besprechungsraum, Ideenraum, Veranstaltungsraum und Schauraum für kreative Wissensarbeiter zugleich - wie etwa Brickspaces in Berlin auf seiner Internetseite beschreibt.

Einzelne Coworking Spaces können auch einer bestimmten höheren Zielbestimmung unterliegen. So finden beim Social Impact Lab in Berlin ausschließlich Social Startups, Freelancer und alle, die sich mit Social Business befassen, eine Heimat.

Social Impact Lab in Berlin

Große Unternehmen als Unterstützer und Profiteure gleichermaßen

Dabei findet seit Anbeginn in der vermeintlich geerdeten Bewegung aus Existenzgründern eine Kommerzialisierung statt, bei der sich große Global Player mit dem unstillbaren Durst nach Innovationen an Coworking Spaces beteiligen, um gleichzeitig von den schrillen Ideen der Start Ups zu profitieren. Diese wiederum finden im Umfeld solcher Joint Ventures willkommene Investoren und Sponsoren für die eigenen Ideen - eine nahezu perfekte Symbiose im Win-Win für beide Seiten. So sind längst Google, Apple & Co. die Strippenzieher hinter einigen Coworking-Angeboten.

Unternehmen als Sponsoren von Coworking Spaces

Gemeinsames Bauprojekt im Szeneviertel vs. Top-Lage mit Luxusausstattung

Die verschiedenen Konzepte könnten dabei kaum unterschiedlicher ausfallen: Mal werden in Szenevierteln in genossenschaftsähnlichen Strukturen leerstehende Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt, mal entsteht in zentraler Innenstadtlage wie dem WeWork im Sony Center direkt am Potsdamer Platz ein protziger Gegenentwurf mit bester Aussicht über ganz Berlin.

betahaus in Berlin

Doch was hat das alles mit der Eventbranche zu tun? Ganz einfach: Fast alle Coworking Spaces verfügen über mehr oder weniger szenige Gemeinschaftsflächen, die zum Einen von den Coworking Spaces selber gerne für eigene Veranstaltungen genutzt werden. Ebenso freut man sich aber auch über externe Events, sofern der Coworking Space und seine Nutzer/Mitglieder daraus einen Nutzen ziehen können.

Kostenfreie Eventflächen im Umfeld kreativer Start Ups

So hat jeder Coworking Space in der Regel einen Community Manager, der - meist englischsprachig - das Haus managt und dafür Sorge trägt, dass die Hausregeln befolgt werden - zugleich aber auch der gewünschte Austausch mit Externen eine Bühne findet. Da ist es kaum verwunderlich, dass die verfügbaren Eventflächen regelmäßig kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, wenn - ja wenn - der externe Veranstalter auch einen wirklichen Mehrwert für die Coworker bereithält.

Zunächst muss einem interessierten Fremdveranstalter klar sein, dass er die Flächen nicht etwa exklusiv und 'störungsfrei' nutzen kann. Schließlich stellen sie den Arbeitsplatz der ansässigen Start Ups dar, die sich von einer externen Veranstaltung wohl kaum in ihrem Innovationsfluss bremsen lassen werden. So eignen sich Coworking Spaces insbesondere für Veranstaltungen, bei denen die 'kreative Störung' und ein Austausch mit dem kreativen Nachwuchs Mittel zum Zweck sind.

Vor allem aber muss der inhaltliche Mehrwert für die Coworker gewährleistet sein. Spießige Frontalvortragsveranstaltungen oder Podiumsdiskussionen sind in Coworking-Umgebungen eher fehl am Platz. Interaktive Workshopformate, Bar Camps oder Hackathons, bei denen eine inhaltliche Integration der kreativen Coworker-Szene Bestandteil des Eventkonzeptes sind, werden beim Community Manager sicher gute Karten haben.


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Bildquelle: MICE Club

Autor: Dominik Deubner

Veröffentlicht am: 21.07.2016


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