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Themensammlung - Corporate Responsibility

6 Tipps für nachhaltigen Erfolg bei Pitches

Wie die nachhaltige Ausrichtung einer Event- und Veranstaltungslocation bei Pitches zum Vorteil führen kann

Die Herausforderung

Immer mehr Unternehmen und damit Auftraggeber suchen nach Möglichkeiten, ihre unternehmensinterne Nachhaltigkeitsstrategie auch „vor der Bürotür“ bei Messen, Kongressen, Tagungen und Public Events umzusetzen. Dies hat zur Folge, dass Locationbetreiber und die mit dem Event verbundenen Dienstleister wie beispielsweise Agenturen, Caterer, Ton- und Lichttechnik sowie Messebauunternehmen zukünftig den Erwartungen umweltbewusster Kunden bei jeglicher Form von Veranstaltungen entsprechen müssen. Wichtig ist es hierbei für die Betreiber Vorteile und Alleinstellungsmerkmale bei Pitches durch eine Nachhaltigkeitsstrategie zu erzielen.

Wie geht das? - Der Weg zur nachhaltigen Eventlocation

Eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und in das laufende Geschäft zu integrieren, ist für die Locationbetreiber ein kontinuierlicher Prozess, der nur Schritt für Schritt erfolgen kann. Sie benötigen dazu sinnvolle Systeme, verbindliche Regelungen und vor allem das Mitwirken aller an dem Projekt beteiligten Partner – insbesondere der MitarbeiterInnen. Nachfolgende Schritte zeigen Ihnen den Weg auf:

1. Die Basisanalyse

Für die Verantwortlichen des Hauses ist dies der Start des nachhaltigen Auditierungsprozesses: Mit Hilfe der Basisanalyse werden soziale, ökologische und ökonomische Handlungsfelder, wie das eigene Personal, Mobilität, Energie, Wasser, Technik, Reinigung, Beschaffung, Catering und Abfallmanagement beleuchtet und in einem Bewertungssystem je Handlungsfeld abgebildet.

Tipp 1: Hier geht es darum den ersten Schritt zu tun – nämlich mit dem Prozess zu beginnen. Auch kleinste Maßnahmen werden hier bereits berücksichtigt und zahlen auf die Nachhaltigkeitsbilanz ein.

2. Der Lieferantenaudit

Im Bereich Beschaffung geht es für die Betreiber um den möglichst umweltverträglichen Einkauf sämtlicher für die Location benötigter Güter und Dienstleistungen. Wichtig dabei ist es, dass die unternehmensinternen Nachhaltigkeitskriterien und Leitlinien auch in den Beschaffungsvorgängen verankert werden und Eingang in Lieferantenausschreibungen und -verträge finden. Parallel dazu sollte für die wichtigsten Lieferanten durch die Betreiber ein Check durchgeführt werden, um den jeweiligen Status in Sachen Nachhaltigkeitsperformance festzustellen.

Tipp 2: Durch diesen Prozess entstehen regelmäßig neue Ideen für Produkte und Dienstleistungen. Weiter verbessert er ebenso die Lieferantenbeziehungen.

3. Die CO2-Bilanzierung

Hierbei erfolgt die Erstellung eines CO2-Fußabdrucks für die Location. Zum einen können dadurch sogenannte Emissions-Hot-Spots identifiziert werden, mit dem Ziel Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten, um damit die CO2-Werte zu senken. Zum anderen können dem veranstaltenden Kunden ohne größeren Mehraufwand die relevanten CO2-Werte für dessen Nachhaltigkeitsbericht zur Verfügung gestellt werden – mit dem Ziel die entstandenen Emissionen durch ein Aufforstungsprojekt z.B. im Golden Standard kompensieren zu lassen.

Tipp 3: Folgende Maßnahmen tragen zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei:

  • ein Energiekonzept mit 100% Öko-Strom
  • energieeffiziente Tagungs- und Veranstaltungstechnik
  • modernste energiesparende Lichttechnik
  • ideale Tageslichtnutzung
  • Heizenergie aus ressourcenschonenden Quellen
  • klimaschonende An- und Abreise
  • regionales, biologisches Catering
  • den Einsatz ökologisch zertifizierter Reinigungsmittel
  • Abfalltrennung und -vermeidung
  • individuelle CO2-Optimierungstools für Veranstalter

Green Guide regionaler Hotel-, Event- und nationaler Servicepartner

Nachhaltigkeit endet nicht vor der Tür des Locationbetreibers. Kunden, die nachhaltig veranstalten wollen, betrachten meist die gesamte Wertschöpfungskette ihres Events. Hier können die LocationmitarbeiterInnen ihren Kunden besondere Services anbieten und dadurch weitere Vorteile im Wettbewerb mit anderen Betreibern erzielen.

Tipp 4: Dabei können z.B. im regionalen Umfeld Hotels und weitere Eventdienstleister auf nachhaltige Kriterien geprüft werden. Ebenso können klimafreundlich aufgestellte Transportbetriebe mit Erdgas- bzw. Hybridantrieb empfohlen werden. Veranstalter können eine GreenMobility-Plattform und CO2-Apps zur optimierten An- und Abreise ihrer Gäste im Rahmen ihres Teilnehmermanagements einsetzen. Ebenso ist es möglich einen CO2-Event- und Messerechner bei der Planung von Events kostengünstig zu nutzen.

Nur wer informiert ist, ist motiviert – und wer motiviert ist, handelt!

Gut informierte und ausgebildete MitarbeiterInnen schaffen einen weiteren Vorteil für die Location. Damit haben diese die Möglichkeit, professionell und praxisorientiert, das Thema eventspezifische Nachhaltigkeit in die Kundenberatung mit einzubringen und somit den Kunden für die Location zu begeistern.

Tipp 5: Starten Sie eine Bildungsinitiative zu nachhaltigen Themen für das eigene Personal. Dies zahlt in Zeiten von Fachkräftemangel auch auf das „Employer Branding“ ein.

Fazit - Nachhaltigkeit als Businesstreiber

Pitches werden häufig am „Ende des Tages“ auf Basis vom besten Preis getroffen. Hier bietet Ihnen das Thema Nachhaltigkeit Ansatzpunkte für eine Differenzierung am Markt.

In vielen Fällen durch die verstärkte Nachfrage – häufig getrieben von der EU-CSR-Berichtspflicht bei größeren Unternehmen – haben viele Auftraggeber in ihren Eventabteilungen klare Richtlinien und Vorgaben bezüglich der nachhaltigen Anforderungen an die Umsetzung von Events und Veranstaltungen definiert.

Die Deutsche Telekom beispielsweise, deren soziales, nachhaltiges und gesellschaftliches Engagement wichtige Elemente der Unternehmensstrategie sind, hat eine interne Eventcheckliste für die Planung von Events erstellt. Dort steht beispielsweise unter der Rubrik „Auswahl der Eventlocation/Hotels“ primär energieeffiziente Gebäude, Hotels oder Messegelände zu nutzen, die nachweislich eine Zertifizierung nach ISO 14001, EMAS plus und den Bezug von Ökostrom nachweisen können. Weiterhin wird erwähnt, dass umweltbewusstes Catering und papierloses Teilnehmermanagement und Tagen zu bevorzugen und hauseigene Technik zu nutzen sind, insofern diese einem energieeffizienten Standard entspricht.

Darüber hinaus bietet ein Nachhaltigkeitsprozess auch die Möglichkeit der Kommunikation und des Storytellings nach außen – nach dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“!

Tipp 6: Nachhaltigkeitsthemen aktiv in die Unternehmenskommunikation mit aufnehmen. Idealerweise durch das Aufzeigen einer Sustainability Roadmap. Die üblichen Werbebotschaften können durch transparente und glaubwürdige Kommunikation über nachhaltige Maßnahmen im Unternehmen sowie im Rahmen von erfolgreich durchgeführten Events ersetzt werden. Dies erzeugt eine weitaus höhere Aufmerksamkeit.


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Bildquelle: Fotolia

Autor: Clemens Arnold / 2bdifferent

Veröffentlicht am: 07.05.2019


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