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Hotels & Locations, Best Practice - Roadshow, Themensammlung - Inszenierung/Konzeption, Meetingarchitektur

Wir brauchen eine Bushaltestelle – Sales Calls im Jahr 2014

2014 scheint sich zum „Jahr der Bus Calls“ zu entwickeln und in mancher Agentur wird schon gewitzelt: „Wir brauchen bald eine Bushaltestelle.“

Wobei – Bus ist eigentlich das falsche Wort – Gourmetliner oder Mega-Lounge-Liner heißen die Luxusgefährte, mit denen Estrel, Steigenberger und DMC-Connection diesen Sommer unterwegs sind. Sie sind mit Lounge- oder Sitzecken ausgestattet, verfügen über Küche und/oder Bar.

„Leider haben die Kunden immer weniger Zeit für die klassischen Sales Calls und noch weniger Interesse an langweiligen Präsentationen“, erklärt René E. van der Veen, Managing Director von DMC-Connection die Intention der Roadshow. „Dieser Trip ist sehr intensiv, wir können ganz viele Kunden in Deutschland in nur einer Woche sehen.“

Vom Klassiker zur First Class

Die Idee hinter den seit den 90ern „geübten“ Salls Calls war eine ähnliche: Die Kunden haben wenig Zeit und keine Lust (oder Erlaubnis) das Büro lange zu verlassen oder weite Wege zu machen. Also kommen die Sales-Teams zu ihnen, Motto inklusive.

Das haben wir alle jetzt auch über 20 Jahre mitgemacht und viele hübsche Ideen erlebt. Erst wurden Blümchen gebracht, es folgten Kaffee und Kuchen. Cocktails oder Smoothies waren mal „in“ oder auch körbeweise Guest Amenities. Immer dabei: Viele Informationen zu den Hotels oder Destinationen. Diese bekommen wir mittlerweile einfacher über das Internet, Wissen wird „on demand“ gesammelt, nicht mehr „auf Halde“. Zeit also für eine neue Idee.

Der Bus oder: Warum sind jetzt alle mobil?

Das Prinzip bleibt das der klassischen Sales Calls: Eine niedrigere Hemmschwelle, weil der Berg zum Propheten kommt (das soll jetzt bitte nicht falsch verstanden werden).

„Alles um uns herum ist schnelllebiger geworden. Auch unsere Kunden haben immer seltener die Möglichkeit, Termine in unseren Hotels wahrzunehmen. Mit der Busroadshow reagieren wir auf diesen Trend. Damit schenken wir ihnen vor allem Zeit“, sagt Jannah Baldus, Corporate Communications Coordinator bei Steigenberger. „Ein Besuch in unserem Luxus-Lounge-Bus bietet die Möglichkeit zum Austausch in angenehmer und exklusiver Atmosphäre und passt in jeden Tagesablauf – auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause oder auch nach Feierabend.“

Das Tolle an der Idee mit dem Bus ist, dass die Sales-Teams ihren Kunden aus seiner gewohnten Umgebung reißen. Das macht offen für neue Eindrücke. Trotzdem muss er keine weiten Wege machen, im Zweifelsfall wird er direkt vor der Türe zu einer Stadtrundfahrt abgeholt.

Hier sind die Konzepte unterschiedlich. Das liegt auch daran, dass die Busse in manchen Städten keine Stellerlaubnis bekommen, wie Kristina Schiffmann, Verkaufsleiterin bei arcona Hotels uns im Interview erläutert. Deshalb setzt man bei arcona auf die wendige Variante und war dieses Jahr mit der Piaggio Ape unterwegs. Das ist logistisch viel einfacher, die mobile Kaffeebar parkte zur Not mitten auf der Kö in Düsseldorf.

Laufsteg der Werbebotschaft

Logistisch ist die Bustour sicher eine größere Herausforderung als der klassische Kundenbesuch. Auf jeden Fall ist dieses Konzept – wenn es funktioniert und sich rentiert – eine gute, strategische Weiterentwicklung des Sales Calls. In einer schicken Atmosphäre, mit ausgewählten Speisen und Getränken stehen Networking und direkte Ansprache im Vordergrund.

„Unser Promotion-Truck ist prädestiniert für den kurzfristigen Standortwechsel und verwandelt die Straße zum Laufsteg Ihrer Werbebotschaft“, heißt es beim Gourmet-Liner auf der Internetseite. Da die Busse individuell und aufwändig gebrandet werden, ist die Markenbotschaft während der ganzen Tour in allen Städten oder Ländern sehr präsent. Bei Steigenberger zum Beispiel sind das fünf Länder in fünf Wochen. Drei Stopps sind täglich geplant, bei denen rund 150 Kunden in der buseigenen Networking Lounge empfangen werden sollen. Events von 9 Uhr bis 13 Uhr bzw. 14 Uhr bis 18 Uhr und Afterworkparties – unter anderem auf der Hamburger Fleetinsel oder vor dem Steigenberger-Flaggschiff Frankfurter Hof – ergänzen das Konzept, das von der Steigenberger-Sales-Mannschaft in Zusammenarbeit mit Einkauf, Marketingabteilung, den beteiligten Hotels und vielen anderen Abteilungen geplant wurde. „Das zeigt, wie flexibel wir sind und was wir möglich machen. Auch das zeichnet unsere Hotelgruppe aus!“ freut sich Jannah Baldus.

Fazit: Eine Idee muss nicht schlecht sein, nur weil mehrere sie gleichzeitig haben — es bleibt sicher viel Platz für individuelle Ausprägungen. Ob sich unsere schnelllebige Branche jedoch lange für diese Art von Sales Calls begeistern kann oder ob sie nicht schon sehr bald nach wieder neuen, kreativeren Konzepten schreit, wird sich zeigen. Wir jedenfalls sind gespannt und bleiben für Sie dran.

Falls Sie eine der Bustouren besuchen werden oder schon besucht haben, freuen wir uns auch über Ihre Eindrücke. Schreiben Sie uns einfach an info@mice-club.com.


Bildquelle: DMC-Connection

Autor: Andrea Goffart

Veröffentlicht am: 11.08.2014


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