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EventTech, Best Practice - Tagung/Kongress

„We take care of your guests“: Interview mit Marcel Schettler

Der MICE Club im Gespräch mit Guest-One-Geschäftsführer Marcel Schettler

Herr Schettler, Guest-One ist einer der führenden Anbieter für Teilnehmermanagement (TNM) und Gästeorganisation im Rahmen von Events, Messen und Kongressen. Wie ist Ihr Unternehmen aufgestellt?

Wir sitzen mit insgesamt 22 festen Mitarbeitern in Wuppertal, also quasi in der Mitte Deutschlands. Unser Team setzt sich zusammen aus Projektmanagern, Entwicklern und zwei Grafikdesignerinnen. Derzeit bilden wir zudem zwei Mitarbeiter zu Veranstaltungskaufleuten aus. In der Geschäftsleitung sind wir drei Partner, die in der Regel auch in die entsprechenden Projekte aktiv involviert sind.

Viele Eventagenturen haben eigene Teilnehmermanagement-Abteilungen oder bieten konzeptintegrierte Lösungen an. Wo liegen für Endkunden jetzt die Mehrwerte, direkt mit Guest-One zusammenzuarbeiten?

Ich sehe hier verschiedene Aspekte. Zum einem verfügen wir mit unserer Größe über entsprechende Kapazitäten, auch viele Projekte, häufig parallel, umzusetzen. Über das Jahr betreuen wir in etwa 150 Projekte. Dadurch, dass wir alle Lösungen inhouse entwickeln, können wir extrem flexibel auf die jeweiligen, meist kurzfristigen, Kundenanforderungen reagieren. Dann sind wir ein echter Fullservice-Dienstleister und kein reiner Softwareanbieter. Neben den Themen wie Onlineanmeldungen oder Checkin-Lösungen bieten wir weitere Services wie Grafik und Produktion, Lettershop oder Callcenter-Services. Zu guter Letzt spricht sicherlich die klare Fokussierung auf den Bereich Teilnehmermanagement und die langjährige Erfahrung für uns – wir sind eben keine Agentur-Unit, sondern machen nichts anderes als Teilnehmermanagement.

Herr Schettler, Guest-One berät nicht nur und führt Teilnehmermanagement-Maßnahmen durch. Sie bieten auch Kauflösungen an und implementieren komplette Systeme auf Kundenseite. Was wird damit bei den Unternehmen abgedeckt – und machen Sie sich langfristig gesehen damit nicht selbst arbeitslos?

Wir bieten mit unserem System „eventry“ seit einigen Jahren eine webbasierte Unternehmenslösung an, mit der Kunden in einem gewissen Rahmen eigenständig Teilnehmermanagement durchführen können. Obwohl in „eventry“ sehr viele Funktionen integriert sind, ist aber eine Grundvoraussetzung, dass Projekte und Events einem gewissen Format oder Raster folgen – wir nennen das „Standardveranstaltungen“. Hat der Kunde tatsächlich solche Veranstaltungen, kann eine Standardlösung die richtige Option sein. Das sind dann aber in der Regel auch Projekte, bei denen eine eigens aufgesetzte Projektlösung schon aus budgetären Gründen gar nicht in Frage kommt. Ich denke die Mischung ist hier spannend. Wir können beide Möglichkeiten gut bedienen, von daher kannibalisieren wir uns damit auch nicht selbst. Zudem haben wir eine Reihe von Kunden, die einerseits mit „eventry“ arbeiten, aber zusätzlich Individualprojekte oder ergänzende Serviceleistungen beauftragen.

Herr Schettler, seit es Veranstaltungen gibt, gibt es natürlich auch das Management von Teilnehmern. Verraten Sie dem MICE Club doch, was zeitgemäßes Teilnehmermanagement bedeutet und wohin die Reise geht. Wie sieht das Teilnehmermanagement der Zukunft aus?

Nun ja, zeitgemäß könnte man sicher grob überschreiben mit „anytime, anywhere und any device…“. Wir setzen schon lange auf webbasiertes Teilnehmermanagement. Onlineanmeldungen müssen modern und dennoch CI-gerecht gestaltet sein und den Gast klar und strukturiert durch die Anmeldeschritte führen. Dass Anmeldungen heutzutage auch über Tablets oder Smartphones möglich sein müssen, versteht sich von selbst. Da Veranstaltungen in der Regel von verschiedenen Beteiligten bearbeitet werden, ist eine zentrale Datenhaltung in Echtzeit unumgänglich. Manuell bearbeitete Excellisten die an große Verteiler geschickt werden, gehören eigentlich der Vergangenheit an. Aber auch begleitende Services sind extrem wichtig − sei es die perfekt informierte Gäste-Hotline oder ein gut durchdachter, „wartezeitarmer“ Checkin-Prozess vor Ort.

Wie das Teilnehmermanagement der Zukunft ausschaut ist eine gute Frage. Ich glaube, dass es in erster Linie auf sauber durchdachte Prozesse ankommt und weniger auf z.B. technische Gadgets oder Gimmicks. Der wichtigste Faktor bleibt unverändert: Es muss perfekt funktionieren. Es reicht ein VIP-Gast, der sich beschwert, weil er am Flughafen nicht abgeholt wurde. Da spielt es keine Rolle, wenn es für 999 Andere perfekt geklappt hat.

Eine Frage in eigener Sache zum Abschluss unseres Gesprächs. Sie haben sich mit Guest-One zum MICE Club angemeldet, dem neuen Educational-Format für die Event- und MICE-Branche. Was erwarten Sie von der Veranstaltung?

Ich bin sehr gespannt auf die beiden Tage und gehe offen gestanden ohne allzu konkrete Erwartungen hinein. Ich erhoffe mir in jedem Fall qualifizierte Kontakte und Gespräche und würde mich sehr freuen, wenn sich mit dem MICE Club tatsächlich ein neues innovatives Veranstaltungsformat etabliert, bei dem professionelle Event-Dienstleister auf ebensolche Agenturen oder Endkunden treffen.


Das Interview führte Michael Kaschytza

Mehr Informationen: www.g1.de

Bildquelle: Marcel Schettler

Autor: Michael Kaschytza

Veröffentlicht am: 15.10.2013


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