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Ostereiersuche reloaded

Warum jeder Eventplaner Beacons kennen sollte

„Beacons sind spannend. Mit ihnen ist es erstmalig möglich, eine digitale Information genau mit einer räumlichen Position zu verbinden. Daraus ergeben sich eine Menge wirklich interessanter Anwendungsmöglichkeiten“, erklärt Max Burger, Consultant bei G+B Interactive.

Beacons sind das neue Buzzword, wenn es um ortsbezogene digitale Informationsübermittlung geht. Die New Yorker haben schon letztes Jahr vorgemacht, wie mit diesen pfiffigen ortsbezogenen Infodiensten geniale Eventideen entstehen. Ostern 2014 startete in New York „the Big Egg Hunt“. Fabergé, die Luxusjuweliere mit den berühmten Eiern, hatten 260 Eierskulpturen im Big Apple verteilt und diese vorab von bekannten Fashion Brands wie z.B. Ralph Lauren, Tommy Hilfiger oder Diane von Furstenberg gestalten lassen. Mit einer App auf dem Ei-Phone (…) konnte jeder an der großstadtweiten Eiersuche teilnehmen. Immer wenn ein Teilnehmer in die Nähe einer Egg-Skulptur kam, wurde er benachrichtigt und konnte sich über diese Location in ein Gewinnspiel „einchecken“. Natürlich wurde die Eiersuche auch über Social Media – Facebook, Twitter und Instagram - mit Hinweisen angestachelt. „The Big Egg Hunt“ ist ein tolles Beispiel dafür, wie sich Beacons im Eventbereich nutzen lassen – für Messen, Kongresse oder für Incentives.

Leuchtfeuer mit individuellen Nachrichten

Beacons sind kleine Bluetooth-Sender, die Empfänger in direkter Nähe mit Push-Nachrichten auf Smartphone oder Smartwatch versorgen. Sie können beliebig positioniert werden und dann ihre Signale bis zu 30 Meter hinausfeuern. Die Beacons funktionieren tatsächlich wie ein virtuelles Leuchtfeuer (=Beacon). Sie senden Identifikationsnummern aus – auf der Empfängerseite ist eine App nötig, die diese Nummern identifizieren kann: ohne App keine Information. Aber mit App sind die Nutzungsmöglichkeiten für Push-Infos vielfältig.

Möglichkeit 1: Indoor-Navigation auf Messen, Kongressen, Barcamps – wo ist mein nächster Vortrag, wo werden meine Themen besprochen, was passiert gerade hinter dieser geschlossenen Tür – oder, ganz banal, wo gibt es den besten Kaffee? Beim Bamberger Anbieter Blue Cell Networks sagt man, dass Beacons klassische Messeprobleme lösen können: „Sie kommen überall zum Einsatz, wo es um Ortung und Navigation sowie die orts- und regelbasierte Übermittlung von Inhalten geht. Die Kombination von Beacons und App führt unkompliziert und zeitsparend durch unbekannte Messehallen genau dorthin, wo der Gesprächspartner bereits wartet. Und dieser weiß, wenn gewünscht, sogar schon genau, wofür der Partner sich interessiert. Die im Gebäude installierten Bluetooth-Sender kommunizieren über die zugehörige App mit dem Telefon des Users: Die direkte Kommunikation zwischen Besucher und Marke auf der Messe wird damit bereits auf digitaler Ebene vorbereitet und intensiviert.“

Möglichkeit 2: Rundgänge gezielt führen – so setzt z.B. das Rubens-Museum in Amsterdam Beacons für die Besucherführung ein.

Möglichkeit 3: Proximity-Marketing durch Push-Nachrichten z.B. bei Annäherung an Messestände, Infodesks oder eben Ostereier. Ein Beispiel: Blue Cell Networks hat Beacons auf der Planet Trade 2015 eingesetzt. Die Fachkonferenz fand in einem Bamberger Kongresshotel statt. Auf Basis der Beacon-Technologie wurde eine App zur Navigation durch das Hotel entwickelt, die außerdem einen Eventkalender enthielt. Zudem waren an den einzelnen Ausstellerbereichen iBeacons installiert, die Pushs mit Infos über das jeweilige Unternehmen auf den Smartphones der sich annähernden Gäste auslösten. Die App wurde vor Ort über QR-Code und Videos promoted.

Möglichkeit 4: Gamification – ob Schnitzel oder Ei, mit Beacons lässt sich das gezielte Jagen und Finden von Informationen technologisch aufpeppen, wie z.B. beim oben geschilderten Big-Egg-Hunt.

Möglichkeit 5: Stufenweise Informationsübermittlung für bessere Eventabläufe, da die App-Beacon-Kombination den Besucher, seinen Weg und seine Besuchshäufigkeit tracken kann. Ein Testbeispiel vom Düsseldorfer Bahnhof zeigt, was möglich sein könnte: Hier wurden ankommende Bahnhofsbesucher durch Videospots auf die GeldautomatenFinder-App des Sparkassen-Finanzportals aufmerksam gemacht. Interessienten konnten sich über die Beacon-Technologie den Weg zum nächstgelegenen Geldautomaten anzeigen lassen und in Abhängigkeit von Aufenthaltsort und Zeit zusätzlich angebotene Services nutzen. (Quelle: Absatzwirtschaft)

Auch Sponsorship-Marketing, Besucherstrommessung oder Auto-Check-In werden mit Beacons zwar nicht erstmalig aber elegant(er) umsetzbar. Viele Fachleute schreiben angesichts dieser vielfältigen Einsatzmöglichkeiten Technologien wie NFC oder den QR-Code schon ab. Beacons sind (Stand heute) das Infomedium der Zukunft und sie sind die erste Near Field-Technologie, die von allen wichtigen mobilen Plattformen unterstützt wird – führend allerdings von Apple, die bereits 2013 mit iBeacons begonnen haben.

Gut, besser, Beacons?

Informationen „Location-based“ anzubieten, ist eigentlich nicht so neu. Aber Beacons sind besser – sagen fast alle Event- und Messetechniker, weil sie gezielt Infos pushen, bei jedem Wetter, rund um die Uhr und außerdem ohne WLAN funktionieren.

Allerdings, so erklärt Max Burger, ist momentan das Interesse deutlich größer als die Zahl der Anwendungsbeispiele. Er glaubt, dass die Angst des Konsumenten vor einem Informations-Overload durch unkontrollierte Push-Nachrichten eine große Rolle spielt. Daher hat G+B Interactive einen digitalen Messeassistenten entwickelt, mit dem sich ein Interessensabgleich durchführen lässt. Durch eine gezielte Datensuch- und -sammelfunktion entsteht ein Filter. „Ich gebe meine Interessensgebiete im Vorfeld an, laufe über die Messe und werde nur dann benachrichtigt, wenn sich in der Nähe ein relevanter Anbieter befindet“, erklärt Burger. Weiterhin könne man auch selbst entscheiden, ob das Smartphone beim Messespaziergang direkt Informationen sammeln („Pull-Funktion“) soll. „Dann laufe ich einfach nur noch entspannt über die Messe und am Ende des Tages schaue ich mir die gesammelten Infos in Ruhe an“, erklärt Burger und freut sich auf viele neue, spannende Beacon-Projekte.

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Bildquelle: Big Egg Hunt, 2014

Autor: Andrea Goffart

Veröffentlicht am: 01.06.2015


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