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Flugmodus adé

Europäische Aufsichtbehörde für Flugsicherheit gibt Surfen an Bord frei

Europäische Aufsichtbehörde für Flugsicherheit gibt Surfen an Bord frei

„Bitte schalten Sie Ihre technischen Geräte aus!", so heißt es meist bevor der Flieger in die Luft geht. Der Flugmodus wird aktiviert. Doch das kann bald Geschichte sein. Fluggesellschaften können in Zukunft unter bestimmten Voraussetzungen selbst entscheiden, ob an Bord telefoniert oder gesurft werden darf.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für Flugsicherheit (EASA) hat eine neue Richtlinie erlassen, die das Benutzen der Geräte ohne Flugmodus erlaubt. Doch bevor diese Maßnahme erlaubt werden darf, müssen die Airlines bestimmte Sicherheitskriterien erfüllen.

Die Lufthansa ist ein großer Befürworter dieser neuen Maßnahme und möchte die Nutzung von Elektrogeräten an Bord so schnell wie möglich in die Tat umsetzen. „Wir werden möglichst schnell versuchen, unseren Kunden das anzubieten“, sagte ein Sprecher in Frankfurt. Damit würde es überflüssig, etwa Handys oder Tablets in den Flugmodus zu versetzen. Telefonate an Bord von Lufthansa-Flugzeugen bleiben aber weiterhin tabu.

Die Überprüfung der Sicherheitsstandards nach der neuen EASA-Richtlinie sei in Absprache mit den Herstellern bei modernen Flugzeugtypen kein Hindernis, sagte der Lufthansa-Sprecher. Die Bordelektronik habe sich schon bei früheren Lockerungen als störsicher erwiesen. Der Konkurrent Air Berlin erklärte, die neuen EU-Vorgaben führten nicht automatisch zur Freigabe elektronischer Geräte an Bord. „Vielmehr ist jede Airline verpflichtet, für ihre Flugzeuge vor einer entsprechenden Nutzungsanpassung technische Prüfungen durchzuführen und die entsprechenden behördlichen Genehmigungen einzuholen“, teilte die Fluggesellschaft mit.

Die US-Luftfahrtbehörden planen ähnliches. Ein paar Fluggesellschaften bieten bereits kostenloses WLAN auf Flügen an – darunter Norwegian, Air China und Turkish Airlines. Andere Airlines bieten den Service gegen Gebühr an, etwa auf ausgewählten Langstreckenflügen. Jedoch lässt die Qualität zu wünschen übrig. Viele Passagiere beschweren sich bisher über die meist schlechte Qualität der Verbindungen und das langsame Tempo der Datenübertragung.

Einige Fluggesellschaften ziehen ebenfalls in Betracht, das Telefonieren an Bord einzuführen. Dies wurde aber bisher auf der Grundlage von Kundenumfragen hintenangestellt, etwa bei der US-Fluglinie Delta. Die Fluglinie British Airways erlaubt auf einem Business-Class-Flug von London nach New York zwar SMS-Nachrichten und Internetzugang, blockiert aber Telefongespräche, um die Ruhe in der Kabine nicht zu stören.

Autor: Maike Fortmeier

Veröffentlicht am: 02.10.2014


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