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Hotels & Locations, Destinationen, Best Practice - Tagung/Kongress

Immer digitaler und internationaler

Meeting- & Eventbarometer 2017/2018 zeigt Wachstum auf

Branchentrends, die Zwölfte! Die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT), der EVVC Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) und das German Convention Bureau e.V. (GCB) präsentieren das jährliche Meeting- und Eventbarometer. Die zentralen Kennziffern der Branche unterstreichen den Trend zu einer zunehmenden Digitalisierung und Internationalisierung von Tagungen, Kongressen und sonstigen Veranstaltungen in Deutschland.

Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der DZT und Vorsitzende des GCB-Verwaltungsrats, liefert aktuelle Analysen zu europäischen Geschäftsreisen nach Deutschland: „Der Standort Deutschland steht als wichtigstes Ziel europäischer Geschäftsreisen hervorragend da. Mit einem Anteil von knapp einem Drittel aller Geschäftsreisen sind Kongresse und Konferenzen die Haupttreiber der Branche.“

Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr 2,2 Mio. Geschäftsreisen aus Übersee nach Deutschland registriert. Die wirtschaftliche und wissenschaftliche Kompetenz des Standorts Deutschland tragen genauso wie eine ausgezeichnete Verkehrsanbindung und perfekt ausgestattete Locations zur Zunahme des internationalen Tagungsgeschäfts bei. Doch dazu später mehr.

Der Hybrid ist im Kommen

Rund 405 Mio. Teilnehmer von Events in Deutschland im Jahr 2017 bedeuten ein Plus von 2,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Wachstum ist auch deshalb bemerkenswert, da die Zahlen in den beiden Vorjahren nahezu unverändert geblieben sind. Gleichzeitig lassen sich innerhalb des Marktes Verschiebungen durch den Einsatz neuer Technologien beobachten. Tatsächlich verzeichnen kleine Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmern ein Minus von 3,2 Prozentpunkten im Segment der Seminare, Workshops, Tagungen und Konferenzen. Der Grund wird in erster Linie darin gesehen, dass immer mehr Formate online, das heißt im virtuellen Raum, abgehalten werden. Aufgefangen wird dieser Rückgang durch einen etwa gleichgroßen Zuwachs im Bereich der mittelgroßen Events zwischen 50 und 100 Teilnehmern.

Joachim König, Präsident des EVVC, zu dieser Entwicklung: „Die aktuelle Analyse bestätigt, was sich bereits im Vorjahr gezeigt hat: Im Segment der kleineren Veranstaltungen werden zunehmend virtuelle Formen des Austausches genutzt. Gleichzeitig bereichern die technologischen Möglichkeiten auch physische Tagungen und Kongresse, so dass die Zahl hybrider Veranstaltungen zunimmt. In der Summe bietet die Digitalisierung für die Akteure der Veranstaltungsbranche viele Chancen und daraus resultierende neue Geschäftsmodelle in einem insgesamt wachsenden Markt.“ Nach Aussage von knapp einem Viertel der Veranstaltungsplaner kommen hybride Events bereits auf einen Anteil von 26 Prozent bei den von ihnen organisierten Tagungen und Kongressen. 12 Prozent der Veranstalter führen zusätzlich rein virtuelle Events durch und erschließen sich dadurch neue, lukrative Geschäftsfelder.

Gelungene Inklusion

Die zunehmende Internationalisierung des deutschen Veranstaltungsmarktes setzte sich auch 2017 fort. Der Anteil ausländischer Teilnehmer ist im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 10,9 Prozent auf insgesamt 36,5 Millionen Teilnehmer gestiegen. Matthias Schultze, Managing Director des GCB, ordnet diese Entwicklung wie folgt ein: „Die konstante Zunahme ausländischer Gäste um mehr als 150 Prozent in den letzten zwölf Jahren belegt, welchen Einfluss die Internationalisierung auf den deutschen Veranstaltungsmarkt hat.“ Natürlich ist dies auch ein Beleg dafür, wie gut die Branche und deren Verbände die Bedürfnisse internationaler Besucher bedienen und erfüllen können.

Aktuell belegt Deutschland im jährlichen Ranking der International Congress & Convention Association (ICCA) zum 14. Mal in Folge Platz 1 der europäischen Tagungs- und Kongressdestinationen. Demnach fanden im abgelaufenen Jahr 682 aller erfassten internationalen Verbandskongresse in Deutschland statt. Nur die USA haben im weltweiten Vergleich höhere Zahlen aufzuweisen, und das bei einer viermal so großen Bevölkerung.

Mitentscheidend hierbei sind natürlich die über 7.400 Tagungshotels, Eventlocations und Kongresszentren mit jeweils mindestens 100 Sitzplätzen im größten Saal, die Veranstaltungsplanern aus aller Welt in Deutschland zur Verfügung stehen. Insbesondere neu gestaltete ehemalige Industriegebäude stoßen jedes Jahr dazu. Sie eignen sich, mit der richtigen Technik ausgestattet, insbesondere für kreative und innovative Formate wie besagte Hybrid-Events.

Alles in allem lässt sich festhalten: Das ausgebremste Wachstum der letzten Jahre scheint vorbei, auch wenn es einfach aus „Mangel an Kapazitäten“ kein ungebremstes Wachstum mehr geben dürfte. Der deutsche Veranstaltungsmarkt steht hervorragend da und weiß sich – im Gegensatz zu manchen Politikern – auch im digitalen Umfeld zu behaupten. Insofern kann sich die deutsche MICE- und Eventbranche zu einem wichtigeren Innovationstreiber entwickeln, als es viele vor zwei, drei Jahren noch für möglich gehalten haben.


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Bildquelle: https://www.gcb.de/

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 24.05.2018


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