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EventTech

Es werde Licht … und Bild und Ton

Über Strukturen und Trends in der Veranstaltungs- und Medientechnik

Ob Kongress oder Clubkonzert, Firmenevent oder Open-Air-Festival, Messeauftritt oder Produktpräsentation – gelungene Veranstaltungen sind immer das Ergebnis eines perfekten Zusammenspiels zwischen Mensch und Technologie. Letztere hat sich als Folge der fortschreitenden Digitalisierung im vergangenen Jahrzehnt stark weiterentwickelt. Ein Ende der Innovationsflut infolge von LED- und Laserprojektionen, Virtual-Reality-Anwendungen, Near Field Communication, Stimmerkennung und 360-Grad-Visualisierungen ist nicht abzusehen. Hier ist die Veranstaltungs- und Medientechnikindustrie als Partner der Planer und Veranstalter gefragt, die wachsenden Kunden- und Publikumsanforderungen eventgerecht zu bedienen.

Wie es aktuell um diese Branche bestellt ist, verrät eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). In Auftrag gegeben wurde der E-Report „Medien- und Veranstaltungstechnik: Strukturen, Erwartungen und Trends“ von der Messe Frankfurt, die mit der Prolight + Sound die internationale Fachmesse für moderne Eventtechnologie ausrichtet sowie dem Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT). Befragt wurden hierfür Akteure aus allen Bereichen der Eventtechnikbranche, d.h. Hersteller, Verkäufer und Dienstleister gleichermaßen. Das Spektrum reicht von Licht- und Tontechnik über Studio- und Rundfunktechnik bis hin zu IT- und Netzwerklösungen.

Ein heterogenes Branchenbild

Getragen vom technologischen Fortschritt und der hohen Nachfrage nach erlebnisorientierten Veranstaltungen hat sich die Veranstaltungs- und Medientechnik zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt, der in Deutschland einen Jahresumsatz von fast vier Milliarden Euro erzielt. Wie kein anderer Bereich im Event-Business ist die Branche von kontinuierlicher Innovation und technischer Weiterentwicklung geprägt, um nicht zu sagen abhängig.

Sowohl was die Umsätze betrifft als auch hinsichtlich der Unternehmensstruktur lässt sich bei den technisch orientierten Eventakteuren jedoch eine große Spannbreite beobachten. Nur jeder achte Befragte gibt an, mehr als 30 Mitarbeiter zu beschäftigen, während in rund der Hälfte der Betriebe fünf oder weniger Beschäftigte anzutreffen sind. Dafür arbeiten fast drei Viertel der befragten Unternehmen mit freien Mitarbeitern zusammen und verfügen nur selten über mehr als einen Standort.

Zahlreiche Herstellermarken konkurrieren um die Gunst der Medien- und Veranstaltungstechnikdienstleister. Ob Licht, Ton, Multimedia oder IT-Produkte – die Produktauswahl seitens der Unternehmen erfolgt vornehmlich nach den Kriterien Qualität und Leistungsfähigkeit. Auch ein kompetenter Technik- und After-Sales-Support wird als überaus wichtig empfunden. Defekte oder Technikprobleme können schließlich immer wieder mal auftauchen und sich schnell negativ aufs Geschäft auswirken. Sogar Faktoren wie Anwenderfreundlichkeit und eine leichte Handhabung rangieren noch deutlich vor dem Preis hinsichtlich der Kaufentscheidung für die verwendete Hard- und Software.

Die Zukunft steht in den Startlöchern

Wenn man nach der Zukunft der Branche fragt, liegt der Fokus natürlich klar bei den digitalen Innovationen, die in Zukunft den Erlebniswert jedes Events entscheidend mitbestimmen werden. Dennoch ist man vorsichtig realistisch bei der Einschätzung künftiger Umsatzzahlen. Fast 85 % der Befragten rechnen in den kommenden Jahren mit konstanten bis nur leicht wachsenden Geschäftsergebnissen. Das verwundert insofern nicht, da der Erwerb neuen Equipments natürlich mit erheblichen Investitionen verbunden ist. Zudem muss sich die Branche immer wieder auf veränderte Technikstandards und rechtliche Rahmenbedingungen einstellen.

Befragt zu den wichtigsten digitalen Trends, die derzeit bereits den Markt beeinflussen, wurde an erster Stelle die LED/OLED-Technologie genannt, die die herkömmliche Beleuchtungs- und Projektionstechnik bereits in weiten Teilen abgelöst hat. Digitale Audionetzwerke belegen Rang zwei unter den Nennungen. Diese ermöglichen die mehrkanalige Tonübertragung in Echtzeit über lange Distanzen und zu mehreren Orten gleichzeitig. Moderne Laserprojektionen werden am dritthäufigsten genannt, gefolgt von der fortschreitenden Vernetzung der Einzelkomponenten Licht, Sound und Medieninhalte. Für komplexe Virtual-Reality-Anwendungen scheint die Zeit in Deutschland noch nicht reif, aber wenn die dahintersteckende Technologie erschwinglicher und anwenderfreundlicher wird, dürfte sich die Veranstaltungs- und Medientechnikindustrie auch diesem Zukunftstrend schnell öffnen (müssen).

Die komplette GfK-Studie lässt sich über diesen Link anfordern.


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Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 06.10.2016


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