Jetzt MICE Club-Mitglied werden oder 30 Tage kostenfrei testen

<   Zurück
Hotels & Locations

Endlich gibt „Elphi“ den Takt an

Was die Hamburger Elbphilharmonie als Eventlocation zu bieten hat

Sechs Jahre über der Zeit, 600 Millionen über dem Plan – jahrelang wurde die noch im Bau befindliche Elbphilharmonie in Hamburg medial beinahe verspottet, ähnlich dem neuen Berliner Flughafen oder dem Bahnhof Stuttgart 21. Mit der Bauabnahme am 31. Oktober 2016 und dem nun offiziell angekündigten Eröffnungskonzert am 11. Januar 2017 hat sich das Bild jedoch gewandelt. Schon jetzt wird das 110 Meter hohe neue Hamburger Wahrzeichen liebevoll „Elphi“ genannt.

Die neue Elbphilharmonie

Mit der Elbphilharmonie ist mitten im Strom der Elbe auf rund 1.700 Stahlbetonpfählen ein Gebäudekomplex entstanden, der an drei Seiten von Wasser umgeben ist und neben drei Konzertsälen ein Hotel, 45 Luxuswohnungen und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform beinhaltet. Der 2.100 Zuschauer fassende große Konzertsaal stellte dabei eine der spannendsten baulichen Herausforderungen dar. Dieser befindet sich in 50 Metern Höhe, ist schalltechnisch komplett vom Rest des Gebäudes entkoppelt und steht mit seiner hochkomplexen „weißen Haut“ im Inneren Pate für Hörgenuss der Extraklasse.

Ein architektonisches Meisterstück

Alt und Neu verbinden sich in der Elbphilharmonie zu einer spannenden Synthese. Denn das Konzerthaus entstand im historisch bedeutenden Sandtorhafen, wo mit dem Kaispeicher A 1875 das damals größte Lagerhaus des Hamburger Hafens errichtet wurde. Bis in die 1990er Jahre hinein wurden hier Kakao, Tabak und Tee gelagert. Inzwischen ist auf dem backsteinverkleideten Sockel eine beeindruckende Glasfassade errichtet worden, die die Lichter des Himmels gleichermaßen reflektiert wie einfängt.

Erbaut wurde die Elbphilharmonie an der westlichen Spitze der modernen HafenCity, Europas größtem innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt, in direkter Nachbarschaft zum UNESCO-Welterbe Speicherstadt und Kontorhausviertel. Entworfen wurde das Gebäude vom renommierten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron. Auf dem historischen Fundament des ehemaligen Hafenspeichers ragt heute ein gläserner Neubau mit einer gewagt geschwungenen Dachlandschaft in den Himmel. Mit dem Bau selbst wurde schließlich der Konzern Hochtief beauftragt, der für die kommenden 20 Jahre auch das Facility Management der Elbphilharmonie übernimmt.

Hamburgs neues Wahrzeichen

Die Dachkonstruktion umfasst nahezu 7.000 qm und beeindruckt durch eine einzigartige Linienführung. Die hier verbauten rund 1.100 Glaselemente gelten als Meisterwerk der Ingenieurskunst, denn sie wurden bei 600° C auf den Millimeter exakt gebogen und mit kleinen basaltgrauen und reflektierenden Punkten bedruckt, damit sich das Gebäude durch Sonneneinstrahlung nicht zu sehr aufheizt. Gleichzeitig entstanden so faszinierende Spiegelungseffekte. Die Anordnung der Pailletten auf den einzelnen Scheiben wurde für den optimalen Effekt aufwändig am Computer berechnet. Jedes Glaselement wiegt bis zu 1,2 Tonnen und hielt im Stresstest stärksten Orkanböen und Regengüssen stand.

Auf die Plaza, fertig, los

Im Mittelpunkt der Elbphilharmonie befindet sich im achten Obergeschoss auf 37 Meter Höhe die sogenannte Plaza. Eine über 80 Meter lange, leicht geschwungene Rolltreppe führt zu der fast 4.000 qm großen Freifläche, die damit fast genauso groß ist wie der Rathausmarkt der Hansestadt. Die Plaza ist für jedermann zugänglich und bietet ein einzigartiges 360°-Panorama auf Stadt und Hafen. Sie bildet gleichzeitig den Eingangsbereich zu den Konzertsälen und dem Foyer des Fünf-Sterne-Hotels The Westin Hamburg. Ein Außenrundgang führt einmal um das gesamte Gebäude herum und lädt zum Flanieren und Fotografieren ein.

Im historischen unteren Bereich der Elbphilharmonie wurden ein Parkhaus mit rund 500 Stellplätzen, einige zum Hotel gehörige Wellness- und Konferenzbereiche sowie mit dem Kaistudio 1 der kleinste Konzertsaal des Gebäudekomplexes untergebracht. Damit wird mehr als deutlich, dass es sich bei der Elbphilharmonie keineswegs um ein reines Konzerthaus handelt. Sie ist vielmehr ein Gesamtkunstwerk, das nicht nur Kulturliebhaber in ihren Bann ziehen wird, sondern auch Touristen, Architekturfans, Geschäftsreisende und eben zahlreiche Planer und Veranstalter aus der Event- und MICE-Branche.

Nicht nur für Konzerte konzipiert

In dem riesigen Gebäudekomplex befinden sich neben dem großen Konzertsaal mit rund 2.100 Plätzen noch acht weitere Säle, Räume und Studios, die nicht nur für öffentliche Konzerte und Kulturevents genutzt, sondern auch von Veranstalterseite angemietet werden können. Diese eignen sich nicht nur für Musikdarbietungen, sondern können genauso für Kongresse, Empfänge, Filmvorführungen oder Shootings genutzt werden.

Der große Konzertsaal

Insbesondere der Kleine Saal für bis zu 550 Gäste ist als multifunktionaler und selbstverständlich barrierefreier Raum konzipiert. Nicht nur die einzelnen Bühnenelemente, sondern auch die Zuschauertribüne sind beweglich. Dem Mieter steht somit eine Vielzahl von Ausstattungsvarianten zur Verfügung inklusive modernster Kommunikations- und Medientechnik. Auch das kleine Kaistudio 1 ist als Veranstaltungssaal mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ausgelegt. Da es gleichzeitig als Proberaum für Bands und Orchester genutzt wird, ist seine terminliche Verfügbarkeit begrenzt.

Um welches Event es sich auch handelt – jeder geladene Besucher benötigt auch bei freiem Eintritt ein Ticket für den Zugang zum Konzert- bzw. Veranstaltungsbereich. Das Ticketing wird systembedingt zu hundert Prozent vom Team der Elbphilharmonie übernommen. Näheres lässt sich auf der Webseite im Bereich „Vermietung“ erfahren und erfragen.

Zimmer mit Aussicht

Wie schon angemerkt, ist das neue Superior-Hotel The Westin Hamburg baulich in den Gebäudekomplex der Elbphilharmonie integriert. Die 244 Zimmer und Suiten verteilen sich von der neunten bis zur 20. Etage und lassen sich direkt über die Hotel-Homepage reservieren. Die Zimmer sind zwischen 30 und 35 qm groß, wobei alle 172 Deluxe- und Panorama-Zimmer einen grandiosen Ausblick auf die Stadt- oder die Hafenskyline bieten. Hinzu kommen 38 Suiten mit bis zu 92 qm Größe sowie die sogenannte Eigner-Suite mit stolzen 162 qm.

Aussicht aus dem Westin Hamburg

Die Inneneinrichtung wurde vom bekannten Berliner Hoteldesigner Tassilo Bost gestaltet. Das Ambiente ist hell, klar und luftig, wobei jedes Zimmer standardmäßig über Deluxe-Betten, Regenwalddusche, Klimaanlage, 42-Zoll-TV und kostenfreies WLAN verfügt. Diverse Bars, Lounges sowie das Spitzenrestaurant The Saffron gehören ebenso zum Westin Hamburg wie ein 1.300 qm großer Spa- und Fitnessbereich.

Für die Eventbranche natürlich von besonderem Interesse sind die neun Veranstaltungsräume, die zusammengenommen eine Tagungsfläche von 830 qm umfassen. Sie bieten Platz für kleine Meetings um die zehn Personen oder im „Grand Ensemble“ mit 469 qm Grundfläche für Konferenzen mit bis zu 180 Teilnehmern. Die Veranstaltungsräume befinden sich zum Teil im historischen Unterbau der Elbphilharmonie, verfügen aber alle über Tageslicht. Sämtliche Räumlichkeiten sind barrierefrei konzipiert sowie mit WLAN und modernster Präsentationstechnik ausgestattet. Auf Wunsch sind auch nachhaltige Tagungsangebote auf Basis aktueller ökologischer Richtlinien buchbar.

Last, but not least, lädt das 327 qm große Foyer im Westin Hamburg zum Begrüßungsempfang inklusive Sekt, Snacks und Smoothies ein. Auch die Buchung einer privaten Dining-Area ist möglich. Grundrisse und Bestuhlungsvarianten lassen sich auf der Hotelwebseite einsehen und direkt buchen.

Endlich vollendet: eine Sinfonie der Superlative

Musikhochburg und Kulturtempel, Wahrzeichen und Sehenswürdigkeit, Luxusherberge und Veranstaltungszentrum – die Hamburger Elbphilharmonie wird die deutsche Eventlandschaft nachhaltig bereichern. Konzerte von Klassik über Jazz bis Pop werden in zahlreiche Rahmenprogramme integriert und der Besuch ohne „Add-on“ sowieso zum Muss werden. Darüber hinaus ist mit der „Elphi“ zweifellos eine neue Top-Location in einzigartiger Lage für exklusive Kongresse und kulturnahe Veranstaltungen entstanden. Rein theoretisch betrachtet muss man das Gebäude nicht einmal verlassen, um Arbeit und Business sowie Sightseeing und Genuss bei einem kurzen Aufenthalt in Hamburg in perfekter Manier zu vereinen.


Das könnte Sie auch interessieren:


Bildquellen: elbphilharmonie.de, Maxim Schulz, André Lenthe, Michael Zapf, Carsten Schlösser

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 17.11.2016


Verfasse einen Kommentar

×

×