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Destinationen

Danish Dynamite

Über ein nordisches Win-Win-Konzept

Es ist nichts faul im Staate Dänemark, im Gegenteil! Denn stellen Sie sich vor, Sie planen ein Event und die öffentliche Hand greift Ihnen dabei kräftig unter die Arme. Natürlich nicht, indem man Sie finanziell unterstützt, aber doch bei der Planung und Organisation, als Sponsor und Mitveranstalter, Nachhaltigkeitsexperte und Wirtschaftsberater.

So läuft es in Dänemark bereits seit 2006, als das sogenannte Meetovation-Programm unter Federführung der dänischen Tourismuszentrale Visit Denmark ins Leben gerufen wurde. Der Begriff ist – unschwer zu erkennen – ein Kunstwort aus Meeting und Innovation. Und diese dänische Erfindung bereichert die MICE- und Eventbranche im Land seit nunmehr bereits zehn Jahren. Tatsächlich hat die Veranstaltungsindustrie in Dänemark seitdem einen beachtlichen Aufschwung erlebt.

Viele Partner, ein Ziel

Neun Partner sind derzeit in das Projekt Meetovation eingebunden, darunter neben behördlichen Stellen Hotelketten und Eventagenturen, Pragmatiker und Visionäre. Jetzt hat man das Konzept grundlegend überarbeitet und sozusagen eine Version 3.0 herausgebracht, inkl. einer neuen bzw. komplett umgearbeiteten Webseite.

Im Mittelpunkt des Meetovation Relaunchs steht das sogenannte Meetovation Manifesto. Es lässt sich am ehesten mit einer landesweiten Richtlinie beschreiben, an der sich die dänische Veranstaltungsindustrie orientieren kann und soll.

Das Meetovation Manifesto bringt das etablierte Erfolgskonzept somit noch einmal auf den Punkt. Fünf Säulen tragen das Programm:

• Aktives Engagement • Nachhaltiges Handeln • Kreatives Setup • Lokale Inspiration • Positiver Return on Investment

Dabei blickt das überarbeitete Konzept verstärkt auch hinter die Kulissen eines Events, beleuchtet es ganzheitlich, bewertet es aus strategischen Gesichtspunkten und unter Einbeziehung neuester Entwicklungen und Trends. Dass hierbei auch der digitale Wandel mit einbezogen und effizientes Networking mit einbezogen werden, versteht sich von selbst.

Steen Møller, Kopf des Meetovation-Komitées und Chef von Business Events Denmark – der „B2B-Abteilung“ von Visit Denmark – äußert sich wie folgt: „Bei Meetovation 3.0 legen wir besonders großen Wert auf eine Wertsteigerung seitens der Veranstalter bei gleichzeitiger Betonung der Veränderungen im Besucherverhalten. Wir haben die relevanten Elemente eines erfolgreichen Meetingdesigns herausgearbeitet und unsere gesellschaftliche Verantwortung stärker in den Fokus gerückt. Und wir wissen, wie wir das in der Praxis umzusetzen haben.“

Staatliche Unterstützung auf kreativer Ebene

Was bewegt den Staat Dänemark eigentlich dazu, sich aktiv am Eventgeschehen zu beteiligen? Ganz einfach: Es geht darum, eine wichtige Branche „einzunordnen“ und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten herzustellen. Hierzu gehören verbindliche Standards, zukunftsfähige Konzepte, praktizierte Nachhaltigkeit und spürbare Wirtschaftsimpulse.

Moderne Meetings in Dänemark

Schlussendlich verfolgt Meetovation das Ziel, dass Veranstalter, Gäste, die lokale Wirtschaft und Dänemark als Destination in gleichem Maße profitieren. Und da man sich bewusst ist, dass die MICE- und Eventbranche einem stetigen Wandel unterzogen ist, gestaltet man diesen durch Meetovation 3.0 gleich mit.

Nicht zuletzt dank Meetovation ist unser nördlicher Nachbar keineswegs bescheiden, was Qualität und Modernität seines Meetingdesigns angeht. Im Gegenteil: Man zählt sich nicht zu Unrecht zur Weltspitze, weil man sich nie mit dem Ist-Zustand zufriedengibt und zukunftsfähige Konzepte in der Schublade hat, ohne diese meistbietend verkaufen zu wollen.

Denn alles geschieht auf freiwilliger Basis. Es gibt keine Gängeleien und Restriktionen, höchstens unvereinbare Gegensätze. Wenn Meetovation-Team und Veranstalter übereinkommen, kann die fruchtbare Kooperation beginnen. Falls nicht, ist das auch kein Drama. Meetovation umschreibt sozusagen eine funktionierende Sharing-Economy zwischen staatlicher und Privatwirtschaft. Diese Skandinavier mal wieder!


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Bildquelle: Visit Denmark

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 02.06.2016


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