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Destinationen

Stabiles, aber vorsichtiges Wachstum

Das Meeting- und Eventbarometer 2016

Es stand zu erwarten nach den positiven Entwicklungen der letzten Jahre: Der deutsche Veranstaltungsmarkt ist weiter auf Wachstumskurs, die MICE- und Eventbranche darf sich freuen. Das ergibt das aktuelle Meeting- und Eventbarometer 2016 vom German Convention Bureau (GCB).

Vorstellung des Meeting- und Eventbarometers auf der IMEX 2016

Wie jedes Jahr hat die Zusammenarbeit mit Industrie und Forschung, Agenturen und Veranstaltern, Messen und Locations interessante Zahlen zutagegefördert. Als Partner dienten dem GCB traditionell der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) und die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT).

Ausländisches Besucherwachstum

Das Offensichtlichste zuerst: Im Jahr 2015 besuchten über 393 Mio. Teilnehmer Events und Veranstaltungen in Deutschland, d.h. 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wächst besonders im Ausland das Interesse an Veranstaltungen in Deutschland, denn die Zahl internationaler Besucher ist binnen Jahresfrist überproportional auf fast 28 Mio. angestiegen. Immerhin bedeutet das einen Zuwachs von 8,3 Prozent. Insgesamt hat sich die Zahl ausländischer Eventteilnehmer damit innerhalb einer Dekade nahezu verdoppelt.

Entwicklung der Teilnehmer und Veranstaltungen

Internationale Teilnehmer an Veranstaltungen

Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende des DZT ordnet diese Entwicklung ein: „Die Bedeutung internationaler Messen und Kongresse steigt stetig an. Als wichtigstes Tagungs- und Kongressziel in Europa und weltweit bedeutendstes Messeziel ist Deutschland für diese Entwicklung bestens aufgestellt.“ Hierzu passt auch, dass das GCB in Kooperation mit der DZT im letzten Jahr eine Dependance in Peking eröffnet hat und damit der zunehmenden Globalisierung Rechnung trägt. Die positive Folge: Maßgeschneiderte Unterstützung bei der Marktbearbeitung deutscher Destinationen direkt in China. Neben der bereits bestehenden GCB-Niederlassung in New York treibt der Verband seine Internationalisierung also weiter voran.

Bestimmt das Angebot die Nachfrage?

Klare Antwort: Jein. Das Angebot von Seiten der deutschen Anbieter ist im letzten Jahr relativ konstant geblieben. Rund 7.200 Kongresszentren, Eventlocations und Tagungshotels mit mindestens 100 Sitzplätzen im größten Saal bedeuten einen nur mageren Zuwachs. Auch die Zahl der Veranstaltungen selbst blieb mit etwas über drei Millionen über das vergangene Jahr hinweg relativ konstant.

Als wichtigste Veranstaltungsart wurden Kongresse, Tagungen und Seminare ausgemacht, mit einem Anteil von etwas über 52 Prozent. Diese Formate konnten binnen Jahresfrist damit noch einmal um 2,5 Prozent zulegen. Sechs Branchen bzw. Kompetenzfelder bieten laut dem Meeting- und Eventbarometer 2016 hierfür optimale Voraussetzungen:

  • Transport, Logistik & Verkehr
  • Medizin & Gesundheit
  • Chemie & Pharma
  • Energie & Umwelt
  • Technologie & Innovation
  • Finanz- & Versicherungsdienstleistungen

Der Blick voraus darf nicht fehlen

Knapp die Hälfte der Anbieter und 60 Prozent der Veranstalter schätzen die zukünftige Entwicklung des Veranstaltungsmarktes positiv ein – nicht zuletzt auch deshalb, weil fast 90 Prozent das eigene Unternehmen auf stabilem Wachstumskurs sehen. Vor dem Hintergrund einer nicht wirklich sicher erscheinenden geopolitischen Lage ist dies sicherlich eine bemerkenswerte Aussage.

Joachim König, Präsident des EVVC, gibt sich da etwas realistischer: „Trotz der guten Zahlen dürfen wir nicht vergessen, dass wir abhängig sind von den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und weltweit. Hier herrscht derzeit eine eher gedämpfte Stimmung, die auch Auswirkungen auf unsere Branche haben kann.“

Wie diese Entwicklungen im besten und im schlimmsten Fall aussehen können, kann sich jeder selbst ausmalen. Im Moment – so scheint es – nimmt die MICE- und Eventbranche mit, was zu kriegen ist und profitiert dabei von hochwertigen Standards, innerer Sicherheit und globalen Verflechtungen gleichermaßen.


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Bildquelle: German Convention Bureau e.V. (GCB), EITW

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 04.05.2016


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